Am 26. September informierte die Berliner Feuerwehr über einen Löscheinsatz in einem leerstehenden Einfamilienhaus in Spandau. Um welches Objekt es sich handelte, wurde sehr schnell bekannt.
Gebrannt hatte es am Abend und in der Nacht des 25. September im Haus Baensch am Höhenweg auf der Haveldüne. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude ist vor allem architekturhistorisch von Bedeutung. Denn es wurde in den 1930er-Jahren nach Plänen von Hans Scharoun (1893-1972) errichtet. Scharoun, später auch der Architekt der Berliner Philharmonie, war am Höhenweg im privaten Auftrag des Rechtsanwalts Dr. Felix Baensch tätig.
Um das Haus hat es in den vergangenen Jahren einige Auseinandersetzungen gegeben. Wie berichtet wurde von der heutigen Besitzerin ein Um- und Anbau begonnen, der nach Ansicht von Denkmalexperten und der Scharoun-Gesellschaft das kulturhistorische Erbe beschädige oder gar zerstöre. Die Spandauer Bauaufsicht hatte bereits Ende 2020 das Grundstück versiegelt und später einen Baustopp verhängt.
Zuletzt scheint es aber wieder Betrieb gegeben zu haben. "Nachdem die Baustellenstilllegungen ausgelaufen waren und alle Vermittlungsversuche scheiterten, schritten die Bauherren in der Sommerpause offensichtlich zur Tat." So wurde die Situation auf der Webseite der Scharoun-Gesellschaft beschrieben. Durch das Feuer sind die Arbeiten jetzt erneut unterbrochen.
Dessen Ursache war zunächst noch unklar. Es hat sich aber auch deshalb zum Großbrand entwickelt, weil ein 33 Kilogramm schwerer Propangasbehälter explodierte. "Eine Inaugenscheinnahme im Inneren und Äußeren offenbarte die großen Schäden durch Brand und Löschwasser, insbesondere im Obergeschoss", hieß es in einer Mitteilung des Landesdenkmalamts. Landeskonservator Dr. Christoph Rauhut habe sich zusammen mit Vertretern der Unteren Denkmalschutzbehörde Spandau sowie Polizei und Feuerwehr über den Zustand informiert. Die Schäden im Erdgeschoss wären dagegen laut Landesdenkmalamt weniger dramatisch als befürchtet, weil sie nur durch Löschwasser entstanden. Zur Sicherung des Gebäudes wurden Gespräche zwischen Eigentümern, Vertretern der Bauaufsicht und der Denkmalbehörden angekündigt, die bereits vereinbart seien. Das Kleinod Haus Baensch wäre zu retten, erklärte Christoph Rauhut. "Ich appelliere deshalb an die Eigentümer, die notwendige Sanierung schnellstmöglich durchzuführen und eng mit den Behörden zusammenzuarbeiten."
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