Bonsaiclub stellt heimische und exotische Gewächse vor

Für Uwe Fistler und Nicola Hackmann ist die Bonsai-Pflege längst zur Lebensaufgabe geworden. | Foto: Ulrike Kiefert
  • Für Uwe Fistler und Nicola Hackmann ist die Bonsai-Pflege längst zur Lebensaufgabe geworden.
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Wilhelmstadt. Jeden letzten Mittwoch im Monat trifft sich der Bonsaiclub Berlin in der Weverstraße 38. Dann dreht sich alles um den kleinsten Baum der Welt.

Drähte, einen grünen Daumen und viel Geduld. Das brauchen Uwe Fistler und Nicola Hackmann für ihr Hobby. Die beiden beschäftigen sich mit Bonsais und sind seit 30 Jahren im Bonsaiclub Berlin aktiv. Als echte Kenner räumen sie auch gleich mit einem gängigen Vorurteil auf: Jeder Baum kann zum Bonsai werden. Man muss ihn nur richtig pflegen.

Wer Uwe Fistler nach seinem ersten Bonsai fragt, erntet ein Schmunzeln. "Das war ein Gelbbaum. Den hatte ich bei einer Pflanzenmesse am Funkturm gewonnen." Heute braucht es mehr, damit er stolz ist: Bäume mit filigranen Ästen, ausgefallenen Formen, interessanter Herkunft. Wie die Zirbelkiefer. Oder eine Japanische Ulme, deren Äste sich gen Krone vervielfachen. Über 70 Bonsais von Kiefer bis Wacholder besitzen Uwe Fistler und seine Lebensgefährtin Nicola Hackmann. Die meisten ihrer Bäume sind gekauft. Wenn man sie selbst anpflanzt, dauert es Jahre, bis es richtig losgehen kann. "Für das Hobby braucht es Geduld", sagt Nicola Hackmann.

Sind die Bäume noch klein, wird ein Draht um das Holz herum angebracht. Der gibt vor, wo es hingehen soll. In welche Richtung der Baum wachsen, wie groß er werden und wie das Geäst angeordnet sein soll. "Deshalb sind Bonsais so faszinierend. Weil man sie selbst gestaltet. Dann heißt es warten, manchmal drei Jahre, bis aus einem Rohling ein guter Bonsai wird", sagt Uwe Fistler. Der 62-Jährige liebt sein Hobby. Es beruhigt ihn. Und Ruhe braucht er für den entscheidenden Schnitt.

Gepflegt und geformt werden die Bäume von Mai bis Oktober täglich. Jeder Baum bekommt eine individuelle Behandlung. "Die Bonsai-Pflege ist eine Lebensaufgabe", sagt Nicola Hackmann. Anfängern empfiehlt sie, mit einem heimischen Feldahorn zu beginnen. Die Sorte ist pflegeleicht und einfach zu gestalten. Der älteste Bonsai, der ihr gehört, ist eine 55 Jahre alte Rotbuche. Ein Erbstück von einem Bonsai-Gestalter. Manche ihrer Gewächse bringen die beiden zu den Clubabenden in der Weverstraße mit. Dort informieren die 40 Mitglieder des Bonsai-Clubs regelmäßig über einheimische und exotische Bonsais. Im Club haben sich Nicola Hackmann und Uwe Fistler einst kennengelernt. Ihre Liebe zum kleinsten Baum der Welt haben sie bis heute gemeinsam.

Der nächste Clubabend ist am 27. Mai ab 19.30 Uhr, Weverstraße 38. Interessierte sind willkommen. Diesmal geht es ums Drahten, Spannen und den Junischnitt.
Ulrike Kiefert / uk
Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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