Bundespolizei will die Kaserne: Pläne für ein neues Wohnquartier sind vom Tisch

Wilhelmstadt. Die Bundespolizei will in die ehemalige Schmidt-Knobelsdorf-Kaserne ziehen. Damit sind die Pläne des Bezirksamtes für ein neues Wohnquartier hinfällig.

Das Gelände der früheren britischen Kaserne an der Schmidt-Knobelsdorf-Straße 30 soll eine Berlindirektion für Spezialeinheiten der Bundespolizei werden. Die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima), der das Gelände gehört, hat die Pläne bestätigt. Darüber informierte Bürgermeister Helmut Kleebank (SPD) jetzt die Bezirksverordneten. Linke und Grüne hatten in einer Dringlichkeitsanfrage zu entsprechenden Gerüchten nachgefragt.

Was wird aus den Flüchtlingen?

Schon im April hatte die Bundespolizei Bedarf für den Standort angemeldet. Damit sind die Pläne von Bezirk und Senat für eine neues Stadtquartier auf dem Kasernengelände mit 1100 neuen Wohnungen hinfällig. Wie berichtet, hatten sich Bezirksamt und Senat zuletzt über die Dimension des neuen Wohnquartiers gestritten. Was aus den 1000 Flüchtlingen wird, die jetzt noch auf dem Gelände wohnen, ist ebenfalls unklar. Laut Bürgermeister Kleebank stimmen sich Land und Bund noch darüber ab, wie lange die Notunterkunft bleiben kann.

Von den Plänen der Bundespolizei hatte der Spandauer Bundestagsabgeordnete Swen Schulz (SPD) zuerst erfahren: „Nach einer neuen Sicherheitsanalyse hat das Bundesinnenministerium entschieden, dass die Bundespolizei deutlich stärker präsent sein soll.“

Kein Platz für Wohnen

Die Kaserne sei optimal gelegen und für die Zwecke geeignet. „Für Wohnen und Flüchtlinge bleibt nach Auskunft der Bundesregierung aber kein Platz.“ Bis die Bundespolizei einzieht, könnte es noch zwei bis drei Jahre dauern, schätzt Swen Schulz.

Als Alternative für das neue Wohnquartier schlägt er dem Bezirksamt das Areal an der Neuendorfer Straße nördlich des Vivantes Klinikums vor. „Das ist eine riesige, zentrale und größtenteils brachliegende Fläche, die nach einer Nutzung für Gesundheit, Bildung, Wissenschaft, Arbeit, Freizeit und Wohnen geradezu schreit.“ Bezirk, Senat und Bund sollten sich endlich darum kümmern. uk

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

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