Auenorgel ertönt wieder romantisch
Auenkirche nimmt Instrument nach Restaurierung wieder in Betrieb und feiert Orgelfestwochen

Die historische Orgel der Auenkirche ist wieder zurück – in alter Pracht und mit dem gewaltigen Klang von einst.  | Foto:  K. Rabe
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  • Die historische Orgel der Auenkirche ist wieder zurück – in alter Pracht und mit dem gewaltigen Klang von einst.
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Anderthalb Jahre dauerte die Erneuerung der historischen Orgel der Auenkirche. Das Instrument war in die Jahren gekommen und nicht mehr voll einsatzfähig. Entsprechend aufwendig war die denkmalgerechte Sanierung. Am 31. Oktober wurde die Orgel mit einem Festkonzert wieder in Dienst genommen. Bis Ende November feiert die Auenkirche die restaurierte Orgel mit Orgelfestwochen.

Die Auenorgel ist die zweitgrößte Kirchenorgel Berlins und hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. 1897 wurde sie für die neu errichtete Auenkirche von der Orgelbaufirma Furtwängler & Hammer gebaut und in den 1920er Jahren erweitert. Immer wieder wurde sie umgebaut, um dem jeweiligen Zeitgeschmack zu entsprechen. Ihr charakteristisches spätromantisches Klangbild ging verloren, als eine radikale Umgestaltung des Instrumentes erfolgte. In dieser Zeit war im Orgelbau der Neobarock angesagt und viele romantische Orgeln fielen der neuen Mode zum Opfer.

Die zahlreichen Umbauten und Erweiterungen der heute 126 Jahre alten Orgel hatten ihre Spuren hinterlassen. Die spätromantische Orgel musste von Grund auf erneuert werden. Nach sieben Jahren der Vorplanung übernahm 2022 die österreichische Orgelbauwerkstatt Rieger die Arbeiten. Da das Instrument nicht vor Ort repariert werden konnte, musste die komplette Orgel mit ihren 85 Registern und rund 6000 Pfeifen demontiert und ins österreichische Schwarzach transportiert werden. Dort wurde sie gründlich überarbeitet, die Technik auf den neuesten Stand gebracht und gleichzeitig der Klang wieder in Richtung Romantik gelenkt.

Für die Orgelpfeifen werden noch Paten gesucht. Mit einer Pfeifenpatenschaft kann geholfen werden, die noch offene Finanzlücke zu schließen.  | Foto: K. Rabe
  • Für die Orgelpfeifen werden noch Paten gesucht. Mit einer Pfeifenpatenschaft kann geholfen werden, die noch offene Finanzlücke zu schließen.
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Von dem Ergebnis kann sich jeder in den nächsten Wochen überzeugen. Bis Ende November lädt die Auenkirche zu Orgelfestwochen ein, bei denen auch Stars der europäischen Orgelszene zu Gast sind. Nicht nur klassische Orgelmusik ist zu hören, sondern auch Improvisationen, avantgardistische, computergesteuerte Klänge und Livemusik zum Stummfilm „Der Golem“. Unter anderem findet am Sonnabend, 18. November, von 14 bis 18 Uhr ein Familientag statt. Auf dem Programm stehen Orgelbauworkshop, Führungen, eine offene Orgelbank mit dem Organisten Winfried Kleindopf, Orgelkino und ein Mitmach-Überraschungsorgelkonzert. „Stummfilm mit Orgel“ heißt es am Sonntag, 19. November, 17 Uhr.

Die Erneuerung der Auenorgel kostete 1,4 Millionen Euro. Dank umfangreicher Förderung der öffentlichen Hand und des Denkmalschutzes wurde das Projekt überhaupt möglich. 450 000 Euro wurden aus Bundesmitteln zur Verfügung gestellt, 390 000 Euro steuerte die Lotto-Stiftung Berlin bei. Mit fast 120 000 Euro förderten Deutsche Stiftung Denkmalschutz und Landesdenkmalamt das Projekt. Die Kirchengemeinde selbst konnte einen beträchtliche Eigenanteil ansparen und einen großen Teil durch Spenden und sogenannte Pfeifenpatenschaften aufbringen.

Aktuell besteht noch eine Finanzierungslücke von gut 100 000 Euro. Um diese Lücke zu schließen, sind Spenden nach wie vor willkommen. Es können auch Patenschaften für einzelne Orgelpfeifen übernommen werden. Diese ideelle Patenschaft kostet je nach Pfeifengröße 25 bis 5000 Euro und wird auf Wunsch im öffentlichen Patenverzeichnis dokumentiert.

Alle Informationen dazu und auch zu den Orgelfestwochen gibt es auf www.auenorgel.de.

Die historische Orgel der Auenkirche ist wieder zurück – in alter Pracht und mit dem gewaltigen Klang von einst.  | Foto:  K. Rabe
Für die Orgelpfeifen werden noch Paten gesucht. Mit einer Pfeifenpatenschaft kann geholfen werden, die noch offene Finanzlücke zu schließen.  | Foto: K. Rabe
Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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