Zur Erinnerung an Claudio Abbado
Gedenktafel an Ludwigkirchstraße enthüllt
Die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt erinnert mit einer Berliner Gedenktafel an den Pianisten und Dirigenten Claudio Abbado. Der langjährige Chefdirigent der Berliner Philharmoniker lebte bis 2001 an der Ludwigkirchstraße.
Am 26. Juni 1933 in Mailand geboren, studierte Claudio Abbado am dortigen Konservatorium "Giuseppe Verdi" Klavier, Komposition und Dirigieren. Mitte der 1950er-Jahre ging er nach Abschluss seines Studiums nach Wien und setzte dort seine Ausbildung zum Dirigenten fort. Die Förderung musikalischen Nachwuchses war zeitlebens ein besonderes Anliegen Abbados und so gründete er mehrere Jugendorchester in Europa.
Ende 1989 wurde Claudio Abbado – inmitten der Umbruchstimmung infolge des Mauerfalls – von den Musikerinnen und Musikern der Berliner Philharmoniker als Nachfolger Herbert von Karajans zum ständigen Dirigenten und künstlerischen Leiter des Orchesters gewählt. Abbado setzte programmatische Akzente in seiner mehr als ein Jahrzehnt währenden Position. Er baute Brücken zwischen Konzerten, Theatern, Kinos und Museen und rief nicht zuletzt die „Berliner Begegnungen“ ins Leben. Dabei handelt es sich um eine Konzertreihe, in der herausragenden jungen Talenten das Musizieren mit erfahrenen Musikern ermöglicht wurde.
Im Jahr 2000 musste Abbado nach einer Magenkrebs-Diagnose eine Pause einlegen, leitete die Berliner Philharmoniker jedoch für zwei weitere Spielzeiten. Zwei Jahre später verabschiedete er sich von Berlin, 2003 gründete er das Lucerne Festival Orchestra. In einem Zeit-Interview anlässlich seines 80. Geburtstages sagte er: „Musik hat für mich nichts mit Arbeit zu tun. Sie ist eine große, tiefe Leidenschaft.“
Claudio Abbado erhielt zahlreiche Auszeichnungen für seine bedeutende musikalische Laufbahn, darunter das Bundesverdienstkreuz, das Kreuz der Ehrenlegion, die Mahler-Medaille und mehrere Ehrendoktorwürden. An seinem einstigen Berliner Wohnort, in der Ludwigkirchstraße 9a, erinnert jetzt eine Berliner Gedenktafel an den Musiker. Wie alle Berliner Gedenktafeln wurde die weiße Porzellantafel von der Königlichen Porzellan-Manufaktur Berlin hergestellt. Finanziert wurde die Tafel von der Gasag AG, langjährige Hauptsponsorin des Berliner Gedenktafelprogramms.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.