"Mittendrin" in der Komödie am Kurfürstendamm
Marlene ist Mutter. Und sie ist Ärztin. Und Bewacherin ihrer pubertierenden Tochter. Und Charlys allerbeste Freundin. Und in den Nachwehen der Trennung von ihrem Gatten Rainer. Und als wären das nicht genügend Unds, will sie zugleich die Kontrolle über alles und jeden - ist aber unbeherrscht, genervt, getrieben.
"Mama, Du musst mal chillen", entfährt es da Tocher Lilly (Lisa Becker). "Mama, Du bist voll strange!" Gibt es etwas Schlimmeres, das jemand einer Frau um die 45 vorwerfen kann?
Marlene (Adisat Semenitsch) kann nicht anders. Sie ist der unfreiwillige Mittelpunkt von "Mittendrin" - einem Stück über Familienleben, das Zerriebenwerden von Frauen durch Multitasking. Und das Neuanfangen im mittleren Alter. In der Komödie am Kurfürstendamm erlebt man alle Facetten des Lebens, die eine Erfolgsfrau zu meistern hat.
Da stellt ihr Regisseur Folke Braband eine beste Freundin an die Seite, die beneidenswerter Weise junge Männer vernascht, aber im Grunde ihres Herzens einsam bleibt. Da verliert sich Exmann Rainer (Andreas Schmidt) nach der Trennung in der Arbeitswelt. Da chattet sich die 15-jährige Tochter ins Erwachsenenleben, ohne dass es die Mutter in ihrem Dauerstress überhaupt bemerkt. Bis eines Nachts deren Freund Luca (Christoph Schulenberger) halbnackt aus dem Kinderzimmer schlurft und Marlene dann auf der eigenen Couch ganz unverblümt vor Augen führt, was ihr eigentlich fehlt. Welche Rolle in diesem Durcheinander der Geist der toten Mutter spielt? Das findet man am besten selbst heraus.
Autor:Thomas Schubert aus Charlottenburg |
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