Die Senatskulturverwaltung erinnert mit einer Berliner Gedenktafel an den Dramatiker, Publizisten, Dichter und Politiker Ernst Toller (1893-1939).
Die Tafel wurde am früheren Wohnhaus in der Wittelsbacher Straße 33a von Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) und Gasag-Chef Georg Friedrichs enthüllt. Die Gasag als langjähriger Hauptsponsor des Berliner Gedenktafelprogramms hat die Tafel für Ernst Toller finanziert.
Der in Polen geborene Jude hat als Linker an der Novemberrevolution teilgenommen und war zeitweilig Chef der bayerischen USPD und Mitglied der im April 1919 ausgerufenen Münchner Räterepublik. Nach deren Niederschlagung durch Freikorps- und Reichswehrtruppen wurde Toller im Juni 1919 verhaftet. Seine in der mehrjährigen Haftzeit geschriebenen Stücke „Die Wandlung“, „Masse Mensch“ und „Die Maschinenstürmer“ wurden in Berlin uraufgeführt und prägten das politische Theater der 1920er-Jahre. Nach seiner Haftentlassung 1924 zog Ernst Toller nach Berlin. Mit „Hoppla, wir leben!“ eröffnete Erwin Piscator 1927 seine politische Bühne am Nollendorfplatz.
Toller publizierte in Berliner Zeitungen und Zeitschriften wie der „Weltbühne“. Er engagierte sich gegen Kolonialismus, für politische Gefangene und gegen den Nationalsozialismus. Kurz vor der Machtergreifung der Nazis emigrierte Ernst Toller in die Schweiz und später in die USA. Seine Werke wurden bei den Bücherverbrennungen durch die Nationalsozialisten vernichtet und Ernst Toller wurde ausgebürgert. Toller, der an Depressionen litt, nahm sich 1939 in New York das Leben.
Die Berliner Gedenktafeln sind weiße Porzellantafeln, die von der Königlichen Porzellan-Manufaktur (KPM) hergestellt werden. Die Recherche und Organisation der Tafel für Toller hat der Verein „Aktives Museum Faschismus und Widerstand in Berlin“ durchgeführt.
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