1. FC Wilmersdorf macht in der Berlin-Liga Boden gut

Der 1. FC Wilmersdorf (rot) – hier gegen den BSV Eintracht Mahlsdorf – steht in der Berlin-Liga vor einer schweren Rückrunde. | Foto: Michael Nittel
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Wilmersdorf. Der 1. FC Wilmersdorf hat sich am 15. Spieltag der Berlin-Liga durch ein 1:1 (1:1)-Remis beim SD Croatia in Tempelhof ein wenig Luft im Abstiegskampf verschafft. Doch dass vor dem Klub eine ganz schwere Rückrunde steht, weiß nicht nur sein Trainer Michael Michels.

„Wir haben heute ein richtig gutes Spiel gemacht, das wir mit ein bisschen Glück gewinnen, aber natürlich auch verlieren können“, freute sich der Coach zunächst einmal über den Punktgewinn am Nikolaustag beim starken Aufsteiger. Kushtrim Ibrahimi hatte die Wilmersdorfer in Führung geschossen, Celal Delikaya für Croatia ausgeglichen.

Durch diesen Punktgewinn liegt die Truppe aus dem Volkspark zwei Spieltage vor Abschluss der Hinrunde mit 13 Punkten auf dem 14. Tabellenplatz und damit vier Zähler vor dem ersten Abstiegsrang. „Wir haben aus den letzten sechs Spielen neun Punkte geholt – das ist sehr ordentlich“, resümiert der Coach.

Ereignisreiche Wochen

Ohnehin hat sich in Wilmersdorf in den vergangenen Wochen einiges getan: Nach der 0:7-Klatsche im Derby beim Berliner SC am 4. Oktober war die Stimmung auf dem Tiefpunkt: Michels stellte unmittelbar nach der Partie die Vertrauensfrage. Die Mannschaft hatte 48 Stunden Zeit, um zu überlegen, ob es mit Michels weitergehen sollte. Das Team sprach sich für den Coach aus. „In den letzten Wochen haben alle sehr, sehr gut gearbeitet. Jeder zieht mit. Und nur so, nämlich gemeinsam, schaffen wir es, die Klasse zu halten.“ Ein paar Spieler, die scheinbar nicht mitziehen wollten, haben den Klub mittlerweile verlassen. Mit Kushtrim Ibrahimi kam vom FC Liria ein Akteur hinzu, der bereits fünf Tore erzielen konnte und der Truppe in jedem Fall weiterhilft. „Unser Kader ist jetzt kleiner geworden. Vermutlich hat das uns dabei geholfen, enger zusammenzurücken. In einem großen Kader gibt es schneller mal Unruhe, weil Spieler nur selten oder gar nicht zum Einsatz kommen.“

Ein Blick auf die Tabelle der Berlin-Liga verdeutlicht, dass vermutlich die fünf Teams, die zurzeit die Plätze 14 bis 18 belegen, die drei Absteiger unter sich ausspielen werden: der 1. FC Wilmersdorf (13 Punkte), der VfB Hermsdorf, der BSV Al-Dersimspor (jeweils neun), der SC Charlottenburg (acht) und der Köpenicker SC (vier). „Vier Punkte vor einem Abstiegsplatz zu liegen, ist natürlich nicht viel. Aber es ist ein kleiner Vorsprung“, erläutert Michels. „Wichtig ist, dass wir nicht nur gegen alle direkten Konkurrenten im Tabellenkeller gepunktet haben, sondern uns für die Rückrunde die Chance erhalten haben, den Klassenerhalt noch zu schaffen. Meine größte Sorge vor der Saison war, mit einem komplett neu formierten Team bereits zur Winterpause abgeschlagen hinten zu liegen.“

Die letzten beiden Partien vor Weihnachten haben es noch einmal in sich: Der 1. FC trifft auf den SC Staaken und den unangefochtenen Spitzenreiter VSG Altglienicke. „Das sind absolute Bonusspiele“, erklärt Michels und ergänzt: „Aber wenn wir so kämpfen und spielen, wie wir es heute getan haben, sind vielleicht noch ein paar Bonuspunkte drin.“ min

Autor:

Michael Nittel aus Reinickendorf

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