Grüne Achse in Wilmersdorf
Umwelt-Initiativen wollen Barstraße in Grünzug verwandeln

Antje Henning und Manfred Schubert stellen ein Konzept für eine grüne Achse zwischen Fehrbelliner Platz und Fennsee vor. | Foto: K. Rabe
  • Antje Henning und Manfred Schubert stellen ein Konzept für eine grüne Achse zwischen Fehrbelliner Platz und Fennsee vor.
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Die Barstraße zwischen Fehrbelliner Platz und Fennsee soll in einen Grünzug umgewandelt werden. Das schlägt die Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz (BLN) vor und hat dazu bereits ein Konzept für eine Entsiegelung der Straße erarbeitet. Bei einer Führung entlang der Barstraße wurden die Pläne vorgestellt.

Die Barstraße verläuft vom Gebäude der Bundesnetzwerkagentur am Fehrbelliner Platz bis zur Mecklenburgischen Straße. Die Strecke bis zum Fennsee, der zum Volkspark Wilmersdorf gehört, wäre für eine Biotopverbindung wie geschaffen. Die Barstraße sei für den wenigen Verkehr vergleichsweise überdimensioniert, finden Antje Henning vom Berliner Netzwerk für Grünzüge und Manfred Schubert, Geschäftsführer der BLN. Der sehr breite Fußweg auf der linken Seite der Straße in Richtung Fennsee könnte teilweise entsiegelt werden. Dort, wo er etwa sechs  Meter breit ist, könnten gut drei Meter entsiegelt werden. Ein fester Fußweg bleibt daneben erhalten. "Der Rest bleibt als natürlicher schmaler Trampfelpfad ohne jegliche Versiegelung“, erklärt Antje Henning das Konzept. Der bestehende Radweg könnte in den Grünzug integriert werden. Zudem würde sich die Barstraße als Fahrradstraße eignen. Die vorhandenen Parkplätze könnten im Falle einer Umwidmung bleiben.

Straße entsiegeln, mehr Grün pflanzen

Einheimische Sträucher sollen als Heckenbegrenzung zwischen der Fahrbahn und dem Grünstreifen angelegt werden. Das Konzept sieht auch vor, auf den Rasenflächen und zwischen den Straßenbäumen weitere Sträucher zu pflanzen. Damit würden zum einen die vorhandenen Wiesen der Wohnanlage aufgewertet werden und als Biotop Vögeln und Insekten neue Lebensräume bieten. Zum anderen fördern weitere Sträucher und Bäume Kühle und Feuchtigkeit in der Stadt.

Das Thema "Entsiegelung in der Stadt" ist für die Naturschützer angesichts des Klimawandels wichtiger denn je. Das Thema werde auch im Koalitionsvertrag aufgegriffen, aber viel zu zaghaft behandelt, findet Henning. „Da geht mehr“, betont sie. „Jeder entsiegelte Boden ist ein Gewinn“, sagt auch Schubert. Der neue Grünzug würde nicht nur eine Biotopverbindung für Flora und Fauna schaffen, sondern auch das Angebot an wohnungsnahen Grünflächen für die Anwohner erweitern.

Fördergelder sind da, es fehlen Ideen

Die BLN hat ihre Pläne beim Bezirksamt eingereicht. Eine Reaktion hätte es bislang noch nicht gegeben. Für die Finanzierung wäre gesorgt, denn gerade hätte das Land Berlin einen Fördertopf unter anderem für Entsiegelungsprojekte aufgemacht. Zehn Millionen Euro stehen in diesem Jahr und weitere 20 Millionen Euro im nächsten Jahr für Entsiegelungen und ähnliche Maßnahmen in der Stadt zur Verfügung. „Das Geld ist da und die Bezirke können ab sofort Fördermittel beantragen“, sagt Henning. Leider fehle es noch an Ideen und Vorschlägen seitens der Bezirke, bedauern Henning und Schubert. Sie warten jetzt auf eine Rückmeldung aus dem Bezirksamt und hoffen, dass ihr Konzept umgesetzt werden kann.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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