Hier wächst Neues
Im „Gemeinschaftsgarten am Hang“ gärtnern Nachbarn gemeinsam

Lulu Dombois (l.) und Katharina Böhme vom Büro Parzelle X geben Starthilfe für das Projekt "Gemeinschaftsgarten am Hang".  | Foto: K. Rabe
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  • Lulu Dombois (l.) und Katharina Böhme vom Büro Parzelle X geben Starthilfe für das Projekt "Gemeinschaftsgarten am Hang".
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„Lust auf gemeinschaftliches Gärtnern?“ steht auf einem Banner, das seit September vergangenen Jahres am Zaun der Kleingartenkolonie am Hohenzollerndamm hängt. Damit wird auf ein Pilotprojekt aufmerksam gemacht, das auf einer Parzelle der Kleingartenanlage als „Gemeinschaftsgarten am Hang“ gestartet ist.

Es ist noch recht kühl am späten Nachmittag, aber das erste Grün sprießt bereits und auch Frühlingsboten sorgen für Farbtupfer. Etwa zehn Frauen und Männer haben sich auf der kleinen Parzelle am nördlichen Eingang der Kleingartenkolonie am Hohenzollerndamm zusammengefunden. Sie wollen gemeinsam das ungenutzte, etwa 340 Quadratmeter große Grundstück gestalten und hier zukünftig gemeinsam gärtnern. Entstehen soll ein offener Gemeinschaftsgarten für die Nachbarschaft. Schon seit Oktober vergangenen Jahres wird der neue Garten von Gärtnern der Kleingartenanlage und Anwohnern aufgebaut.

Nachbarn besser kennenlernen

Beate Einhaus gehört zu den „Gemeinschaftsgärtnern“ der ersten Stunde. Sie ist auf das Projekt gestoßen, als sie nach einem Kleingarten gegoogelt hatte. „Wir sind vor zwei Jahren nach Berlin gezogen und haben etwas Grünes gesucht.“ Doch das ist bekanntlich nicht so einfach und mit langen Wartezeiten verbunden. Jetzt freut sie sich, gemeinsam mit Nachbarn zu gärtnern. Denn ein schöner Nebeneffekt sei es, dass sie hier Leute aus der Nachbarschaft kennenlernen könne. Auch ihr dreijähriger Sohn genießt es, im Garten auf Entdeckungsreise zu gehen. Dominic Papke ist neu im Team. Der Familienvater wohnt „ums Eck“, hat das Banner am Zaun gesehen und ist so auf das Projekt aufmerksam geworden. Er findet es spannend, gemeinsam mit zu gärtnern, denn einen Garten allein zu bewirtschaften, würde er sich nicht zutrauen. So denken viele Projektteilnehmern. In der Gemeinschaft kann man sich austauschen, gegenseitig unterstützen und mit ruhigem Gewissen auch mal in den Urlaub fahren. Denn das Wässern der Pflanzen wird sicher gern von den anderen mit übernommen.

Unterstützt wird das Pilotprojekt, das zum Gesamtprojekt „Mehrfachnutzung von Kleingartenanlagen“ gehört, durch die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz sowie den Bezirksverband für Kleingärtner Berlin-Wilmersdorf. Das Büro für Landschaftsarchitektur und Naturpädagogik Parzelle X begleitet das Projekt und hilft bei Entwicklung und Aufbau.

Was soll in den Hochbeeten wachsen?

Bis Ende August 2022 begleiten Katharina Böhme und Lulu Dombois vom Büro Parzelle X den Entstehungsprozess des Hanggartens und unterstützen die Gemeinschaftsgärtner bei allen theoretischen Fragen und praktischen Arbeiten wie zum Beispiel das Herrichten von sechs Hochbeeten. Für das nötige Werkzeug ist gesorgt: Gartengeräte, sämtliche Materialien, Erde und Pflanzen wurden mit Senatsmitteln angeschafft. Jetzt gilt es, eigene Ideen umzusetzen und gemeinsam zu überlegen, was in den Hochbeeten wachsen soll: Kräuter, Beeren oder Gemüse. Derzeit geht es außerdem darum, wie sich die Gruppe der Gemeinschaftsgärtner zukünftig organisieren kann. Regelmäßig wird zu einer Fachwerkstatt eingeladen.

Wer sich für das Projekt „Gemeinschaftsgarten am Hang“ interessiert, kann sich auf mein.berlin.de/projekte/entstehung-des-gemeinschaftsgartens-hanggarten-kga/ darüber informieren. Zudem informiert das Banner am Zaun der Kleingartenanlage Hohenzollerndamm über die nächsten Termine. Oder man schaut einfach vorbei, wenn im Garten fleißig gebuddelt wird, und erkundigt sich vor Ort über das Projekt.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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