Wittenau: Glasfaser-Kuh gestohlen
Entführer brachten "Tier" zurück

Angela Häntsch und Hans-Joachim Kowalka sind von Lisa mit dem aufrechten Kopf nur Fotos geblieben. | Foto: Christian Schindler
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Die gute Nachricht zuerst: Die in der Nacht zum 14. Oktober aus einem Vorgarten entwendete Skulptur einer Kuh ist wieder da. Am 18. Oktober fanden ihre Besitzer sie um 5.30 Uhr in der Früh wieder vor ihrem Haus.
Ein ungewöhnlicher Diebstahl ereignete sich in der Nacht zum 14. Oktober im Vorgarten des Hauses Am Kesselpfuhl 7: Eine lebensgroße Kuh aus Glasfaser verschwand.

Mona musste drei Tage ohne Lisa auskommen. Zusammen waren sie zumindest rund um den Triftpark eine Attraktion in Wittenau, für das dörfliche Leben im Kiez so wichtig wie die Mona Lisa im Louvre. Seit gut einem Jahr standen die schwarz-weiß-gefleckten Glasfaserkunstwerke im Garten von Angela Häntsch und Hans-Joachim Kowalka, zur Freude der Besitzer und ihrer Nachbarn.

„Von den Kitas in der Nähe kamen regelmäßig Gruppen vorbei und erfreuten sich an den Tieren“, sagt Kowalka, und seine Lebensgefährtin ergänzt: „Die Patienten eines Arztes wenige Häuser weiter blieben hier immer stehen.“

Die Kühe haben viel mit der Vergangenheit von Angela Häntsch zu tun. Sie stammt aus dem Schwarzwald, und sie mag Kühe. In ihrer Heimat sind die Tiere meist bräunlich statt schwarz gefärbt. Der klare Kontrast gefiel ihr dann aber doch besser für den Garten am Haus, in das sie vor drei Jahren aus Tegel zog. Und sie gab ihnen die anspielungsreichen Namen Mona und Lisa. Die Kühe waren dort die besonderen Schmuckstücke, was auch Nachbarn und Besucher so sahen.

Kuh wiegt 70 bis 80 Kilo

Am Sonntag kam dann der Schock: Lisa war verschwunden. Erst suchten Angela Häntsch und Hans-Joachim Kowalka das Tier im nahen Triftpark, in der Hoffnung, da habe sich jemand einen geschmacklosen, aber letztlich harmlosen Scherz erlaubt und das Tier auf die Wiese „ausgeführt“. Doch vergebens, die Kuh mit dem hochgereckten Kopf blieb verschwunden.

Die Polizei zeigte sich dann bei der Anzeigenaufnahme erst amüsiert, dann verwundert. Schließlich verschwindet in Berlin nicht alle Tage eine Kuh, erst recht nicht aus Glasfaser. Die Diebe müssen sich angestrengt haben, immerhin waren 70 bis 80 Kilo zu bewegen. Zur Unterstützung der polizeilichen Fahndung hatten die Besitzer in der Umgebung auch einen Aufruf zur Unterstützung nach Lisa plakatiert – Überschrift: Viehdiebstahl.
Jetzt ist Lisa wieder da. Die unbekannten "Entführer" hinterließen ein Entschuldigungsschreiben, in dem sie erklärten, die Kuh habe sich ein wenig in der Welt umsehen wollen. Ergänzt war das Schreiben mit einem Strauß roter Rosen und einer Schachtel Konfekt.

Autor:

Christian Schindler aus Reinickendorf

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