"Hundehölle" im Kleingarten
Verwahrloste Tiere und illegaler Handel entdeckt

Eingepferchter Hund in einer Transportbox. | Foto:  Bezirksamt Reinickendorf
  • Eingepferchter Hund in einer Transportbox.
  • Foto: Bezirksamt Reinickendorf
  • hochgeladen von Thomas Frey

Mehr als 30 verwahrloste Hunde verschiedener Rassen, zum Teil stark verkotet und auf engstem Raum in Transportboxen eingepfercht: Dieses Bild bot sich der Polizei am vorletzten Juliwochenende in einer Wittenauer Kleingartenkolonie.

Ein Nachbar hatte die Beamten alarmiert, weil auf einer der Parzellen ständiges Gebell zu hören war. Die Einsatzkräfte stießen dann auf diese "Hundehölle". Bei vielen Tieren wären Mangelerscheinungen, Entzündungen der Augen sowie aufgescheuerte Hautstellen festgestellt worden, berichtete Ordnungstadträtin Julia Schrod-Thiel (CDU). Offensichtlich litten sie auch an weiteren schweren Krankheiten. Zwei Hunde seien trotz sofort eingeleiteter Hilfe der Veterinäraufsicht gestorben. Andere kamen in ärztliche Behandlung. Unter ihnen befanden sich auch erst wenige Tage alte Welpen. Gerade bei ihnen besteht der dringende Verdacht, dass sie für einen illegalen Handel mit Jungtieren bestimmt waren.

Einigermaßen schwierig erwies sich zunächst auch die Suche nach einer neuen Unterkunft. Im Tierheim Berlin gab es keine freien Plätze mehr. Das lag nicht zuletzt an der Ferienzeit, während der häufig Tiere ausgesetzt werden. Hilfe fand sich "nach unzähligen Telefonaten", so das Bezirksamt, bei einem Tierheim im Land Brandenburg. Dort sollen die Hunde bleiben, bis sie wieder vollständig gesund sind und für sie ein besseres Zuhause gefunden wurde.

Neue Halter fanden bereits vier Hühner, die ebenfalls auf dem Grundstück vorgefunden wurden. Das Ordnungsamt vermittelte sie an "fürsorgliche Privathände".

Keine weiteren Angaben gab es zunächst zu den Verantwortlichen für den gesetzeswidrigen Handel und die Tierquälerei. Die Ermittlungen würden laufen, Ergebnisse aber erst mitgeteilt, wenn ihr Erfolg nicht mehr gefährdet sei, hieß es aus dem Bezirksamt. Sie werde alles dafür tun, den Sachverhalt aufzuklären und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen, bekräftigte Schrod-Thiel. "Leider wird das aber das bereits erlebte Leid der Tiere nicht mehr linden können". Was die Hunde erlebt hätten wäre "unbeschreiblich traurig".

Autor:

Thomas Frey aus Friedrichshain

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