Erster Spatenstich für neue Klinik
Versorgungszentrum für Kinder und Jugendliche mit seelischen Erkrankungen entsteht
Auf dem Gelände an der Lissabonallee 6 rollen die Bagger. Dort entsteht ein modernes Versorgungszentrum für Kinder und Jugendliche mit seelischen Erkrankungen.
Auf dem rund 8000 Quadratmeter großen Grundstück wird ein Erweiterungsbau des St. Joseph Krankenhauses Berlin Tempelhof (SJK) und eine Schule der DRK-Kliniken gebaut. Kürzlich erfolgte der erste Spatenstich. „Mit dem zweiten Standort werden wir unser Therapieangebot deutlich erweitern und den Kindern und Jugendlichen auch räumlich entgegenkommen. So erhalten sie vor Ort die therapeutische und medizinische Unterstützung, die sie dringend benötigen“, erklärt Hannes Bielas, Chefarzt der Klinik für seelische Gesundheit im Kindes- und Jugendalter.
Das neue Zentrum soll Anfang 2024 in Betrieb gehen. Im Erweiterungsbau des SJK stehen dann knapp 50 Behandlungsplätze für Kinder und Jugendliche zur Verfügung. Etwa die Hälfte davon sind stationär. Im zweiten Neubau entsteht eine Schule der DRK-Kliniken, in der die jungen Patienten auf die Rückkehr in Regelschulen vorbereitet werden.
Stadträtin Carolina Böhm (SPD) freut sich über den Start des Projektes, das die Lage der betroffenen Kinder und ihrer Familien erheblich verbessern werde. „Bisher haben wir in unserem Bezirk keine ausreichende Kapazität zur Versorgung von jungen Menschen mit seelischen Erkrankungen. Seit Corona nimmt der Bedarf stark zu“, sagt Böhm. Dass das St. Joseph Krankenhaus das vom Bezirk nicht mehr vollständig benötigte Gelände für sein Angebot erschließe, sei ein großer Gewinn für den Bezirk.
Das Klinikgebäude wird vier Geschosse umfassen, eines davon befindet sich unterirdisch. Im Erdgeschoss werden Tagesklinik und Institutsambulanz einziehen, im ersten Obergeschoss sind die stationären Behandlungsplätze geplant. Das benachbarte Schulgebäude wird zweigeschossig gebaut. Dort sind 30 Plätze für Schüler vorgesehen. Die Außenanlagen werden großzügig mit Spielplatz, Kräutergarten und Grünflächen gestaltet.
Das Gelände zwischen Lissabonallee und Potsdamer Chaussee hat eine wechselvolle Historie. Nach dem Zweiten Weltkrieg standen dort die Baracken des Lagers für „Displaced Persons“. Später waren dort Familien untergebracht, die aus der DDR geflüchtet waren. Jüngst wurden auf dem Gelände Container für eine Flüchtlingsunterkunft errichtet.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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