Nachbarschaftsverein organisiert Malkurs für Dahlemer Flüchtlingskinder

Sehnsüchte eines Flüchtlingskindes: Äpfel und Bananen und das Meer malte Mustafa. | Foto: Martin
  • Sehnsüchte eines Flüchtlingskindes: Äpfel und Bananen und das Meer malte Mustafa.
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Zehlendorf. In der Bruno-Taut-Galerie geht es bunt zu. Knapp 20 Flüchtlingskinder sitzen in zwei Räumen und malen drauflos. Sie lachen und zeigen sich gegenseitig ihre Kunstwerke.

Sie kommen aus Afghanistan, aus Albanien, aus dem Kosovo. Die sprachliche Verständigung ist also nicht einfach. Das macht der fröhlichen Gruppe aber nichts aus.

Zum zweiten Mal besuchen die Mädchen und Jungen, die in der als Notunterkunft hergerichteten Turnhalle in der Königin-Luise-Straße leben, die Galerie in der Ladenstraße im U-Bahnhof Onkel Toms Hütte.

Die Idee zum Malkurs hatte der Nachbarschaftsverein "Papageiensiedlung". Cathia Ruf: "Wir wollten, dass die Kinder rauskommen aus der vollen Halle, etwas anderes sehen, sich mit etwas beschäftigen können, was ihnen Spaß macht."

Die Künstlerin Barbara Harlis hörte von dem Projekt und meldete sich sofort als Kursleiterin. "Die Kinder leben richtig bei uns auf", sagt sie. "Und die Verständigung klappt bestens, mit Lächeln und mit Gesten."

Der erste Maltag fand am 17. Januar statt. Die Mädchen und Jungen zeichneten die Umrisse ihrer Hände auf ein Blatt Papier und füllten sie mit Farbe und Mustern. Eine Woche später, in der zweiten Kursstunde, geht es um Äpfel, Birnen und Co. "Sie dürfen aber auch malen, was sie wollen", erklärt Harlis. Besonders berührt hat sie ein Bild, das zwei Menschen in einem Boot mit der deutschen Flagge zeigt. "Sie sind glücklich bei uns angekommen."

Davis Thekumthala vom Beirat für Integration und Migration Steglitz-Zehlendorf, kümmert sich um die Begleitung der Kinder von der Unterkunft zur Ladenstraße und zurück. Über die Malaktion freut er sich: "Die Kinder werden abgelenkt. In der Halle haben sie kaum Platz - keine Privatsphäre."

Seine Tochter Aleena hilft ihm. "Ich sammle hier praktische Erfahrungen", sagt sie. "Was ich im Unterricht über Flüchtlinge höre, ist sehr theoretisch, sehr weit weg." Sie freut sich, wenn die Kinder Spaß haben: "Das ist der Dank für meinen Einsatz."

Die Aktion soll auf jeden Fall weitergehen. Sie ist aber nicht das einzige Projekt für die Flüchtlinge. "Die Kirchengemeinde Dahlem bietet zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der AWO, die die Asylsuchenden betreut, vormittags Deutschkurse an", erklärt Cathia Ruf.

Wer helfen will, kann sich beim Verein Papageiensiedlung melden: 813 10 18, scheub@papageiensiedlung.de oder auch cathia.ruf@gmx.de. Mehr Infos zur Kirchengemeinde auf www.kg-dahlem.de.
Ulrike Martin / uma

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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