Rugbyfeld an der Sachtlebenstraße vom Tisch
Zehlendorf. Auf der Sportanlage Sachtlebenstraße wird es kein Rugby-Feld geben. Dagegen spricht ein vom Bezirk in Auftrag gegebenes Gutachten zum Schallschutz. Die Untersuchungen ergaben eine Überschreitung der Lärmrichtwerte.
Zwei geplante Umbaumöglichkeiten wurden geprüft. Bei der einen Variante sollten ein Rugbyfeld, ein großes und zwei kleine Baseballfelder angelegt werden. Bei der alternativen Variante sollten zwei große Baseballfelder und ein Rugbyfeld entstehen. „Die Immissionsrichtwerte für ein reines Wohngebiet werden zu allen gewünschten Nutzungszeiten überschritten. Am kritischsten sind die Nutzungen zur Ruhezeit an Sonn- und Feiertagen zwischen 13 und 15 Uhr“, heißt es in dem Gutachten. Schon der Betrieb auf einem einzigen Spielfeld überschreite die Werte.
Um einen Vergleich zu haben, hat Sport- und Bildungsstadträtin Cerstin Richter-Kotowski (CDU) jetzt ein Schallschutzgutachten für den Sportplatz der Wilma-Rudolph-Oberschule (WRO) in Dahlem in Auftrag gegeben. Gegen Pläne, dort ein Rugby-Stadion zu bauen, hatten Anwohner heftig protestiert. Das Stadion sei vom Tisch, man müsse jetzt das neue Gutachten abwarten und dann sehen, ob und wie der Platz optimiert werden könne, sagt die Stadträtin.
Der Berliner Rugby Club (BRC) trainiert seit Jahren auf dieser Anlage. Richter-Kotowski will den Verein im Bezirk halten. Zwei Drittel der Mitglieder seien Steglitz-Zehlendorfer. „Wir können nicht alles nach Brandenburg verlegen." Zudem sollen auch Randsportarten unterstützt werden. „Wir wollen diese Vielfalt erhalten“.
Ertüchtigt werden müssen laut Richter-Kotowski beide Sportanlagen. In der Sachtlebenstraße geht es um eine bessere Ausnutzung der vorhandenen Flächen. Ein Problem dabei: Dort gilt bis jetzt Bestandsschutz. Bei Neuerungen aber gebe es strengere Schallschutzrichtwerte. Auf der Anlage der WRO sei der Rasen „komplett hin“.
Wie immer auch das Gutachten ausfallen wird, der Bezirk hat kein Geld für Sanierungsmaßnahmen. Der BRC hätte das Stadion an der Sachtlebenstraße für einen Bundesligabetrieb finanziert. Da dieser Bau nicht mehr realisiert wird, muss der Bezirk mit bestehenden und auch neuen Partnern ins Gespräch kommen. uma
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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