BSR kündigt Komforttarif
Verein Papageiensiedlung will im Müllkonflikt vermitteln

Für Unruhe und Ärger sorgt eine Mitteilung der Berliner Stadtreinigung (BSR), nach der die Bewohner der Papageiensiedlung ihre Mülltonnen jetzt in die Vorgärten stellen müssen. Auf einer Anwohnerversammlung am Donnerstag, 11. Oktober, soll nach Lösungen in dem Konflikt gesucht werden.

Wie berichtet, hat die BSR den Bewohnern der Reihenhäuser in der Siedlung den Komforttarif gekündigt. Dieser Tarif beinhaltet, dass die BSR-Mitarbeiter die Abfalltonnen von den Wirtschaftswegen zu den Müllfahrzeugen bringen. Die BSR begründet die Kündigung damit, dass die Wege zu lang sowie zum Teil zugewachsen und dadurch zu eng seien, zudem spiele der Arbeits- und Gesundheitsschutz eine Rolle.

Die Anwohner wehren sich gegen die Kündigung. Der Verein Papageiensiedlung hat ihre Einwände gebündelt und will sie in einem öffentlichen Dialog zur Sprache bringen. Auch die Argumente der BSR sollen Berücksichtigung finden. In der Einladung an die Stadtreinigung heißt es, "dass die Sicherheit der Mitarbeiter gewährleistet werden muss, ist nachvollziehbar". Nicht nachvollziehbar sei jedoch, „dass die genannten Mängel für alle Bereiche der Siedlung als Begründung herangezogen werden“. Tatsächlich seien die Gegebenheiten sehr unterschiedlich. Deshalb hätten betroffene Anwohner die Chance haben müssen, die Mängel zu beseitigen.

Einem Großteil der BSR-Kunden sei es aus Alters- oder körperlichen Gründen nicht möglich, die Mülltonnen im Vorgarten bereitzustellen. Gerade deshalb hätten sie den Komforttarif gewählt und zahlten einen Aufpreis. Im Schreiben wird auch die Stellungnahme der unteren Denkmalschutzbehörde zitiert: „Die Forderung der BSR läuft konträr zum Denkmalstatus. Denkmalfachlich ist an dem bauzeitlichen Erscheinungsbild festzuhalten.“ Dazu passen Mülltonnen in den Vorgärten nicht.

Bislang seien Versuche von Anwohnern, mit der BSR ins Gespräch zu kommen, ins Leere gelaufen, erklärt Ute Rother-Kraft vom Verein Papageiensiedlung. Mit der Versammlung hofft der Verein nun, gemeinsam mit Anwohnern, Vertretern der BSR, der Denkmalschutzbehörde und Bezirkspolitikern Lösungsvorschläge zu erarbeiten. Die Veranstaltung am 11. Oktober im Saal der Ernst-Moritz-Arndt-Gemeinde, Onkel-Tom-Straße 80, beginnt um 18.30 Uhr.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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