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Ein Katastrophen-Leuchtturm sichert Treptow-Köpenick gegen Stromausfälle ab

Bürgermeister Oliver Igel stellte bei der Einweihung fest, dass der Katastrophen-Leuchtturm tadellos funktioniert. So sieht es im Inneren aus. | Foto: Philipp Hartmann
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  • Bürgermeister Oliver Igel stellte bei der Einweihung fest, dass der Katastrophen-Leuchtturm tadellos funktioniert. So sieht es im Inneren aus.
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Am 19. Februar 2019 ereignete sich einer der größten Stromausfälle Berlins in den vergangenen Jahrzehnten. Als eine Baufirma am frühen Nachmittag bei Arbeiten an der Salvador-Allende-Brücke mehrere Kabelstränge durchbohrte, gingen in rund 30 000 Haushalten in Köpenick, Müggelheim, Grünau, Bohnsdorf, Schmöckwitz und Teilen Lichtenbergs für 31 Stunden die Lichter aus. Telefone, Internet, Heizungen, nichts ging mehr. Um für einen solchen Ausnahmezustand zukünftig gerüstet zu sein, hat der Bezirk jetzt einen Katastrophen-Leuchtturm.

Er ist der erste in ganz Berlin und stößt bereits auf großes Interesse in den anderen Bezirken. Den unscheinbaren beigefarbenen Container in der Hans-Schmidt-Straße 16 weihte Oliver Igel (SPD) am 29. Juni ein. Der Bürgermeister betonte dabei, dass die Planungen dafür nicht erst nach dem großen Blackout aufgenommen wurden, sondern bereits vor Jahren. Treptow-Köpenick habe schon vorher einige Erfahrungen in dieser Richtung gemacht, so Igel. Im Jahr 2014 hatte es beispielsweise einen zwölf Stunden andauernden Stromausfall in Adlershof gegeben. Außerdem wurden im Bereich des IT-Netzes im Rathaus Köpenick in der Vergangenheit diverse kurze Ausfälle registriert.

Bisher war der Bezirk auf solche Ereignisse nicht wirklich vorbereitet und musste improvisieren. Der Katastrophen-Leuchtturm schafft nun Abhilfe. Er soll im Ernstfall sicherstellen, dass die Arbeitsfähigkeit der wichtigsten Behörden aufrechterhalten werden kann. So befinden sich in den Gebäuden direkt nebenan das Sozialamt, das Gesundheitsamt und die Bezirkskasse. Die Einrichtung soll außerdem den Informationsaustausch zwischen den Behörden und den Bürgern ermöglichen und für die Bevölkerung als primäre Anlaufstelle in Krisensituationen zur Aufrechterhaltung der Versorgung dienen.

Anlage, um Handys zu laden

Direkt neben dem Container befindet sich darüber hinaus eine Säule mit Elektroladepunkten, die zum Aufladen von Handys genutzt werden kann. „Das war ja eines der Highlights unseres Stromausfalls 2019, dass wir damals einen Einsatzwagen des Arbeiter-Samariter-Bunds vor dem Rathaus stehen hatten und Hunderte Menschen dort ihre Handys aufgeladen haben“, erinnert sich der Bürgermeister.

Im Katastrophen-Leuchtturm kommt eine Netzersatz-Dieselanlage zum Einsatz. Sie springt bei einem Stromausfall nach 15 Sekunden automatisch an und verfügt unter Volllast über eine Betriebszeit von 72 Stunden. Zur Anlage in Adlershof gehört zudem ein Rechenzentrum im angrenzenden Dienstgebäude des Bezirksamts. Einmal pro Monat wird die Einsatzfähigkeit des Katastrophen-Leuchtturms bei einem Probetrieb überprüft.

550 000 Euro hat die Anlage insgesamt gekostet. Mehrere Spezialfirmen waren daran beteiligt. 9500 Euro betragen die jährlichen Wartungskosten. Die Finanzierung erfolgte durch Haushaltsmittel des Bezirksamts.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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