Der Raum wird neu aufgeteilt
Zwei Tram-Gleise und mehr Platz für Radfahrer nach dem Umbau der Dörpfeldstraße

In der Dörpfeldstraße gibt es keinen Radweg, wodurch sich manchmal gefährliche Situationen für Radfahrer ergeben. Die Straßenbahn verkehrt zwischen S-Bahnhof Adlershof und Marktplatz eingleisig. | Foto: Philipp Hartmann
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  • In der Dörpfeldstraße gibt es keinen Radweg, wodurch sich manchmal gefährliche Situationen für Radfahrer ergeben. Die Straßenbahn verkehrt zwischen S-Bahnhof Adlershof und Marktplatz eingleisig.
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Die Planungen für den Umbau der Dörpfeldstraße gehen voran. Auf der Online-Plattform „meinBerlin“ können noch bis zum 31. Januar Kommentare zum aktuellen Stand abgegeben werden. Dort wurde vom Bezirksamt der Erläuterungsbericht für die geplante Umbauvariante E veröffentlicht.

Die sieht unter anderem eine Reduzierung der Fahrbahnbreite auf 8,5 Meter vor. Davon sollen 6,5 Meter dem ÖPNV sowie dem Kfz-Verkehr zur Verfügung stehen. Jeweils ein Meter pro Richtung soll dem Radverkehr dienen. Radfahrer sollen demnach einen „grün markierten Aufmerksamkeitsstreifen“ bekommen, der „erstmals ein sicheres Angebot der Radverkehrsführung ermöglicht“. Die Gehwege werden vergrößert und sollen bis auf eine Einengung vor dem Gebäude mit Hausnummer 21 überall Mindestbreiten von zweieinhalb Metern haben. Dadurch verspricht sich der Bezirk eine nachhaltige Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der für den Ortsteil Adlershof so wichtigen Geschäftsstraße.

Die Verteilung des sehr knappen Straßenraums ist eine große Herausforderung. Weil die Dörpfeldstraße an ihrer schmalsten Stelle lediglich 15 Meter breit ist, können die im Berliner Mobilitätsgesetz geforderten Mindestmaße für Fuß- und Fahrradwege in der Planung von vornherein nicht eingehalten werden.

Eine weitere wichtige Maßnahme ist der zweigleisige Ausbau der Straßenbahn. Staatssekretärin Wenke Christoph (Die Linke) von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen teilte hierzu auf Anfrage des Abgeordneten Harald Moritz (Grüne) mit: „Gegenwärtig werden durch die BVG und ihre Planungsbüros die vorbereitenden Untersuchungen einschließlich der erforderlichen Gutachten und Planunterlagen für ein Planfeststellungsverfahren nach Personenbeförderungsgesetz erarbeitet.“ Der konkrete Zeitpunkt für die Beantragung dieses Verfahrens sei noch nicht bekannt. Im Zuge des Ausbaus ist auch die Herstellung von barrierefreien Haltestellen in der Dörpfeldstraße vorgesehen. Anzahl und konkrete Lage seien Bestandteil des Planfeststellungsverfahrens.

Unklar ist noch, ob in der Dörpfeldstraße durchgängig Tempo 30 gelten wird, wie in Ausbauvariante E vorgesehen. Bisher gilt bereits auf dem Abschnitt von der Anna-Seghers-Straße bis Arndtstraße beidseitig eine entsprechende Geschwindigkeitsbegrenzung. Im Umbaubereich von Adlergestell bis Waldstraße sind außerdem aktuell ein kurzes Teilstück am Anfang und am Ende aus Lärmschutzgründen von 22 bis 6 Uhr mit Tempo 30 beschildert. „Im Hinblick auf die aktuelle Verkehrsunfallsituation ist der hohe Anteil der Radfahrerbeteiligung auffällig“, berichtete Staatssekretärin Wenke Christoph. Die Senatsverkehrsverwaltung prüfe deshalb, die Reduzierung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit auszuweiten.

Bis die Neugestaltung der Dörpfeldstraße tatsächlich beginnt, werden noch Jahre vergehen. Bereits seit 2003 ist das Vorhaben Thema einer Vielzahl von Untersuchungen. Die Belange von Anwohnern, Geschäftsinhabern und weiteren Akteuren wurden bei der Erarbeitung eines Integrierten Verkehrs- und Freiraumkonzepts 2017 und im Rahmen des Werkstattgesprächs 2019 aufgenommen. Nach aktuellem Stand wird ein Baustart im Jahr 2024 anvisiert. Ab 2025 soll die Straßenbahn durchgehend zweigleisig verkehren.

In der Dörpfeldstraße gibt es keinen Radweg, wodurch sich manchmal gefährliche Situationen für Radfahrer ergeben. Die Straßenbahn verkehrt zwischen S-Bahnhof Adlershof und Marktplatz eingleisig. | Foto: Philipp Hartmann
Die Fahrbahn soll in Zukunft schmaler werden. Radfahrer sollen in beiden Richtungen einen grün markierten Streifen erhalten. | Foto: Philipp Hartmann
Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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