Der „Vater“ des Rosengartens
Der Treptower Park war 1888 als einer der ersten Volksparks an die Berliner übergeben worden. Auch danach wurde er mehrfach verändert, zuletzt 1968.
Die riesige Parkanlage zwischen Spree und Straße Am Treptower Park hatte vor allem in den letzten Kriegstagen 1945 gelitten. Panzer waren durch die Wiesen und Wege gefahren, Einschläge von Bomben und Granaten hatten den Park zerfurcht. Ein Teil der Parkfläche war kurz nach Kriegsende für das Sowjetische Ehrenmal, eine Kriegsgräberstätte, abgeteilt worden. Im Jahre 1958 wurde in der Nähe der Gaststätte „Zenner“ ein Sommerblumengarten angelegt. Der Rosengarten in der Nähe des Parkplatzes folgte 1968. Dieser Themengarten wurde nach Plänen von Hubert Matthes (89) angelegt. Der hatte in Pillnitz Landschaftsbau studiert und 1949 zeitweise im Gartenamt des Stadtbezirks Köpenick gearbeitet. Danach wechselte er zur Deutschen Bauakademie und übernahm mit seinem Team die Gestaltung des Rosengartens im Treptower Park. Als der 2011 anhand der historischen Pläne überarbeitet wurde, war Hubert Matthes als Ratgeber dabei. Besonders gefreut hat es ihn, dass nun endlich auch das 1968 aus Kostengründen nicht mehr realisierte Projekt einer Aussichtsterrasse am Spreeufer realisiert wurde. Matthes hatte den Planern im Straßen- und Grünflächenamts auch geraten, nicht originale Rosensorten aus der Zeit um 1968 anzupflanzen, obwohl Denkmalschützer das empfohlen hatten. „Heute gibt es ja ähnliche, deutlich widerstandsfähigere Arten. Im ersten Abschnitt des erneuerten Gartens kann man sehen, dass die tatsächlich gepflanzten Rosen gut durch den letzten kalten Winter gekommen sind“, hatte er damals der Berliner Woche gesagt.
Seitdem sind die Sanierungsarbeiten am Treptower Park weitergeführt worden. Bisher hat der Bezirk Treptow-Köpenick rund 13 Millionen Euro, ein Großteil davon Fördermittel, investiert. Unter anderem wurden Wege neu angelegt, zwei Parkplätze neu gebaut und zwei moderne Toilettenanlagen für Parkbesucher errichtet.
Auch künftig soll der Park in erster Linie ein Paradies für Fußgänger und Spaziergänger bleiben. Eine Mehrheit der Bezirksverordneten hat sich erfolgreich Forderungen widersetzt, auf einem Teil der Wege das Fahrradfahren zuzulassen. Heute darf der Treptower Park in seinen Grundzügen nicht mehr verändert werden. Grundlage für alle Arbeiten der Gartenfachleute sind das sogenannte Parkpflegewerk und die Einstufung als geschütztes Gartendenkmal.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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