Text der Woche
Über Ingeborg Bachmann

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Ich habe mich bei Professor Kastberger für den Ingeborg Bachmannpreis in Klagenfurth beworben. Ingeborg Bachmann starb 1973 durch eine nicht gelöschte Zigarette. Das wird 50 Jahre her. Sie war eine Ikonin des philosophischen Gedicht. Sie war studierte Philosophin und Gefährtin von Max Frisch und Brieffreund und innige Liebe von Paul Celan. Sie gehörte zur Gruppe 47. Es gibt in Italien die Villa Massimo, da hat sie zeitweise gelebt. Sie schenkte ihrem Verleger Siegfried Unseld einen Glaselefanten. Den würde ich so gern mal sehen. Ich las von ihr Die Anrufung des Großen Bären und Die gestundete Zeit... Auch fing ich Malina an zu lesen. Sie machte Hörspiele und Libretti. In Rom endete ihr Leben. In meiner Freundschaftsliste habe ich einige Massimo Stipendiaten. Da kann man nämlich dort in schreibender Tätigkeit hospitieren. Es ist eine hohe Würdigung. Der Bachmannpreis wird für Prosa vergeben. Für einen Text mit 25 Minuten Lesedauer... Ich bewarb mich mit einem Textausschnitt meiner Bibel. Ich werde auch Mara Delius anschreiben. Der Preis ist mit 25.000 € dotiert. Um da mitzumachen, muss man empfohlen werden. Dieser Text, der jetzt folgt, ist von 2002. Er verbindet Metaphern aus Ingeborg Bachmanns Texten. Er ist sehr bezogen auf ihren Tod in Rom...

LG Euer Nachtfalke

Uwe Kraus

Die stille.. Ingeborg Bachmann gewidmet

Die in meinen ohren rauscht dies stereotypische unlautgebälg
In den materien des sinnsuchens
Die augen die trocken die windspiele umgarnen
Das windbild in den dunklen garten des mythos gesteckt
Und dem schachspieler fand ich ein herzkönig aus glänzendem elfenbein
Ich suchte die stille den diese prophetin hinterliess
Es brannte in gängen
Es brannte die nacht aus dem radio
Stiegen die rauchschwaden ins anliegende salbungsoratium
Wie die meste den wangen dies licht in den körper fühlt die brauen ins wasser bespringt von tauchenden brunnen im traum
Wie ist dies geschehen ich stehe am licht
Und doch finde ich die dunkelheit im sternbild der fratzen
Die die katzen ans fenster doch stiessen die laute des auf und absteigenden kehls in den schmeichelnden hälschen
Die verlieren sich wie alles grau und propagandistisch wird alles grau so weiss/ weis ich!
Ich fiel in den schnitt den der kegel von der rissbahn im schmerz in den fallbeilartigen schall aus den augen trieb so unklar zerfetzt das rauschen im sinnesorgan ich schmecke die geräusche und falle falle vom baumstamm ins winkelglied des wohnblocks so wie dies lied sich krümmt so viel die herzleere ins echo der albatrosse die übers meer den äther umkreisen
Das rauschen wurd klarer die vision fetzt aufs schneidebrett die rauschrauschfelsvision der unglücksfiguren

Sie: hier bin ich
Er: wo
Sie: mein aug sucht dich
Er: nur wo
Sie: das rauschen ist dein blut in den adern das pocht nach mir/ mich
Er: ach so

Autor:

Uwe Kraus aus Friedrichshain

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