Intensive Erfahrungen mit Sterbenden: Hospizdienst sucht Ehrenamtliche
Brunhild Kent gehört zu den Menschen, die regelmäßig in das Gemeinschaftshospiz Christophorus am Kladower Damm 211 kommen. Die ehemalige Mitarbeiterin im öffentlichen Dienst hat hier eine neue Aufgabe gefunden, die sie nicht mehr missen möchte: Sie besucht Menschen, die in absehbarer Zeit sterben werden.
"Was man hier erleben darf, ist von besonderer Qualität", sagt Kent über die Begegnungen mit Menschen, die den Tod vor Augen haben. "Es gibt oft viel zu lachen", ist eine ihrer Erfahrungen aus den Gesprächen mit den Kranken, deren Leiden Ärzte nur noch mildern, aber nicht beenden können. Wenn Betroffene in solcher Situation oft auch Bilanz ihres Lebens ziehen, geben sie intensive Erfahrungen, aber auch neue Einsichten weiter - und formulieren Sätze, die auch ihre ehrenamtlichen Besucher weiterbringen.
Seit 1997 gibt es den Verein Hospizdienst Christophorus. Er arbeitet bisher mit sechs Pflegeinrichtungen in der Stadt zusammen. Unterstützt wird er auch von Prominenten wie Brigitte Grothum. "Mittlerweile hat sich viel im Umgang mit Sterbenden verändert", sagt die Koordinatorin Ulrike Derfert. Nicht nur in den Hospizen, auch in Heimen oder bei der Pflege zu Hause würden die Bedürfnisse Sterbender verstärkt berücksichtigt. Wer sie begleiten möchte, braucht Bauchgefühl wie gesunden Menschenverstand, wie es die ehrenamtliche Besucherin Brunhild Kent formuliert. Bevor die Tätigkeit der Ehrenamtlichen beginnt, werden sie neun Monate lang geschult.
Autor:Christian Schindler aus Reinickendorf |
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