Gassi gehen oder einkaufen
Freiwilligenagentur organisiert Corona-Hilfe

Das Team der Nachbarschaftsetage betreut die „Hilf-jetzt“-Hotline. Melina Sifnaiou (weißer Pullover) leitet gemeinsam mit Benjamin Vrucak das wichtige Hilfsprojekt. | Foto: Chiara Reuland
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  • Das Team der Nachbarschaftsetage betreut die „Hilf-jetzt“-Hotline. Melina Sifnaiou (weißer Pullover) leitet gemeinsam mit Benjamin Vrucak das wichtige Hilfsprojekt.
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Das Stadtteilzentrum Nachbarschaftsetage und die Freiwilligenagentur Mitte in der Fabrik Osloer Straße, Osloer Straße 12, wollen in diesen schwierigen Tagen Nachbarschaftshilfe organisieren.

Vor allem für Ältere ist die Corona-Krise gefährlich. Als Risikogruppe sollen sie nicht rausgehen; und auch andere engagierte Nachbarn, die gern helfen möchten, sind zum Zuhausebleiben verdammt. Die Freiwilligenagentur Mitte will jetzt Helfer und Hilfesuchende zusammenbringen.

Am 25. März wurde die „Hilf-jetzt“-Hotline unter 48 62 09 44 eingerichtet und die Website scharfgeschaltet. Dort können sich Hilfesuchende und Helfer registrieren und eintragen, was sie brauchen oder geben können. Ob einkaufen gehen, Apothekengänge erledigen, dolmetschen, mit dem Hund Gassi gehen oder einfach am Telefon mit den isolierten Nachbarn reden – vieles ist möglich.

Schon nach zwei Tagen hatten sich 83 potenzielle Helfer registriert, wie Melina Sifnaiou sagt. Die Chefin des Stadtteilzentrums Nachbarschaftsetage betreut mit ihren Kollegen die Hotline und füllt den Fragebogen zum Beispiel für hilfesuchende Senioren aus, die nicht so fit sind am Computer. Knapp die Hälfte der Helfer, die sich schon registriert haben, ist zwischen 20 und 29 Jahren alt, weiß Melina Sifnaiou. Im Soldiner Kiez hat das Stadtteilzentrum bereits überall Flyer geklebt, die auf die neue Hotline und das Angebot hinweisen. Auch in anderen Kiezen sollen noch Flyer verteilt werden, denn das vom Senat finanzierte Hilfsprojekt der Freiwilligenagentur ist für den gesamten Bezirk. Die Mitarbeiter der Freiwilligenagentur sichten die „Hilfebedarfe und Hilfsangebote“, wie es heißt und versuchen, die Ehrenamtlichen mit den passenden Hilfesuchenden zusammenzubringen. „Matchen“ nennt das Melina Sifnaiou.

Damit aus einem guten und wichtigen Hilfsprojekt in Zeiten der Corona-Pandemie nicht ein Vermittlungsservice für Kriminelle wird, muss sich jeder Helfer vorher per Videoanruf ausweisen. „Wir rufen die Leute an und bitten sie, sich per Webcam, Whatsapp oder Facetime auszuweisen“. Dadurch soll verhindert werden, dass Gauner sich über die Hotline Adressen von einsamen Senioren besorgen.

Die Hotline zur Nachbarschaftshilfe ist von Montag bis Freitag unter 48 62 09 44 von 10 bis 14 Uhr und dienstags und donnerstags von 10 bis 18 Uhr erreichbar. Auf der Internetseite der Freiwilligenagentur Mitte kann man sich rund um die Uhr registrieren: https://bwurl.de/14wh.

Das Team der Nachbarschaftsetage betreut die „Hilf-jetzt“-Hotline. Melina Sifnaiou (weißer Pullover) leitet gemeinsam mit Benjamin Vrucak das wichtige Hilfsprojekt. | Foto: Chiara Reuland
Die Kollegen der Freiwilligenagentur "matschen" Helfer und Hilfesuchende und überprüfen per Videoanruf die Identität. | Foto: Freiwilligenagentur Mitte
Autor:

Dirk Jericho aus Mitte

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