Quartiersmanager ziehen in den Norden
Was wurde in den vergangenen 15 Jahren in der Gropiusstadt bewegt?

Das QM-Team: Thorsten Vorberg, Liane Fiebig und Selma Tuzlali. | Foto: Schilp
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Der Südosten der Gropiusstadt war bis Ende des vergangenen Jahres 15 Jahre lang Quartiersmanagementgebiet. Seit Anfang 2021 soll die Arbeit im Norden der Großsiedlung weitergehen. Das Quartiersmanagement-Team zieht Mitte März vom Vor-Ort-Büro an der Lipschitzallee in neue Räume am Martin-Luther-King-Weg.

Ein Quartiersmanagement (QM) ist dazu da, einen Stadtteil zu stärken, Nachbarschaften und den sozialen Zusammenhalt zu fördern und auch neue Strukturen aufzubauen. Für diese Aufgaben gibt es Fördermittel aus dem bundesweiten Programm „Sozialer Zusammenhalt“, mit denen Projekte unterstützt werden, die den Bewohnern zugutekommen. Ein Teil des bisherigen QM-Gebietes Lipschitzallee überschneidet sich mit dem neuen QM-Gebiet Gropiusstadt-Nord, nämlich die Gegend nördlich der Lipschitzallee mit dem Gemeinschaftshaus und dem Campus Efeuweg. Begrenzt wird das jetzige QM Gropiusstadt-Nord im Süden vom U-Bahnhof Britz-Süd und im Osten markieren Bereiche der Neuköllner und Rudower Straße die Gebietsgrenze.

Nachbarschaft, Bildung, Integration

Was wurde in den vergangenen anderthalb Jahrzehnten im ausgelaufenen QM-Gebiet Lipschitzallee bewegt? Im Mittelpunkt hätten Projekte rund um Nachbarschaft, Bildung und Integration gestanden, so QM-Managerin Selma Tuzlali. Einer der Leuchttürme ist für sie der Bildungsverbund Gropiusstadt. Im Bildungsverbund haben sich Schulen zusammengeschlossen, um gemeinsam und besser auf Probleme zu reagieren. Außerdem wurden viele Projekte zur Gesundheitsförderung und zur Verbesserung des Wohnumfeldes gefördert, um attraktive Grünflächen mit weniger Barrieren für Menschen mit Rollstühlen, Rollatoren oder auch Kinderwagen herzustellen.

Ein wichtiges Ziel war es, die vielen sozialen Einrichtungen, die es in der Großsiedlung gibt, miteinander in Kontakt zu bringen. „Inzwischen gehören zum Netzwerk Gropiusstadt 35 Akteure. Sie planen gemeinsam Veranstaltungen und unterstützen sich gegenseitig“, sagt QM-Manager Thorsten Vorberg. Besonders erfreulich: Auch die Vermieterseite ist mit zwei Wohnungsunternehmen vertreten.

Besondere Architektur und viel Grün

Auch der Arbeitskreis Kultur wurde vom QM-Team unterstützt. Zu ihm gehören unter anderem die evangelische Kirchengemeinde, das Frauencafé, das Gemeinschaftshaus, das Waschhaus-Café und der Verein ImPuls. „Jedes Jahr haben wir finanziell bei der Kaffeetafel auf dem Wildmeisterdamm und beim ‚Schlauen Mittwoch‘, einem Kneipenquiz, geholfen“, erzählt Tuzlali. Als einen Höhepunkt ihrer Arbeit beschreiben die QM-Manager den 50. Geburtstag der Gropiusstadt im Sommer 2012. Die Jubiläumsveranstaltungen hätten die Bewohner selbstbewusster gemacht. „Endlich wurde auf ihren Stadtteil nicht mehr nur als Problemkiez geschaut, sondern auf die besondere Architektur, auf das viele Grün und auf die Freizeit- und Beratungsangebote“, so Vorberg. Ein weiteres Glanzlicht für ihn und seine Kolleginnen seien die Entwicklungen auf dem Campus Efeuweg mit „neuen pädagogischen Wegen, der Aufwertung des Umfelds und vielen Angeboten für die Schulzeit und darüber hinaus“.

Im Quartiersrat mitmachen

Was ändert sich mit dem neuen Gebiet? „Erst einmal unsere Adresse, wir werden bei der Martin-Luther-King-Gemeinde ins Souterrain ziehen“, sagt Selma Tuzlali. Die zentrale Lage sorge sicherlich dafür, enger mit der Gemeinde, aber beispielsweise auch mit den direkt benachbarten Gropius Passagen zusammenzuarbeiten, meint Liane Fiebig, die Teil des neuen QM-Teams ist. Dann solle erst einmal geschaut werden, welche Projekte sinnvoll seien. Dazu wird ein Quartiersrat aus Bewohnern gebraucht, der die Arbeit mit seiner Ortskenntnis unterstützt und auch über die Finanzierung von Aktionen mitentscheidet.

Wer mitmachen möchte, kann sich unter Tel. 60 97 29 03 oder per E-Mail qm-gropiusstadt@stern-berlin.de melden.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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