Melancholisch expressiv
Bastion Kronprinz zeigt Paul Kothers Nachlass

Paul Kothers trauriger Clown (Bajazzo) ist mit hundert weiteren Werken in der Ausstellung zu sehen.  | Foto: Kulturamt Spandau
  • Paul Kothers trauriger Clown (Bajazzo) ist mit hundert weiteren Werken in der Ausstellung zu sehen.
  • Foto: Kulturamt Spandau
  • hochgeladen von Ulrike Kiefert

Erstmals zeigt ein Museum ausführlich die Werke des Expressionisten Paul Kother. Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 6. Januar auf der Zitadelle.

Melancholischer Expressionismus: So lassen sich die Werke von Paul Kother am besten beschreiben. Die Bastion Kronprinz zeigt jetzt erstmals umfangreich den künstlerischen Nachlass des deutschen Malers und Grafikers, der 1963 in Weimar starb.

Ausgestellt sind rund 100 seiner Ölgemälde und Pastelle, dazu zahlreiche Zeinungen, Aquarelle und Druckgrafiken. Paul Kother malte expressiv,  gegenständlich und figurativ. Zu seinen bekanntesten Werken zählen der „Judaskuß“ (um 1912), „Bajazzo“ (1912), „Landschaft mit Seegelboot“ (1920 bis 1929), die Kohlezeichnung „Gefangene Franzosen beim Kartenspiel“ (1915) und seine Porträts.

Künstler
der "verschollenen Generation"

Paul Kother, 1878 in Leipzig geboren, gehörte mit Otto Mueller, Max Pechstein, Max Beckmann, Maria Slavona und Karl Schmitt-Rottluff bis 1933 zur Avantgarde in Dresden und Berlin. Wie viele andere Künstler der sogenannten „verschollenen Generation“ bekam er unter den Nationalsozialisten ein Ausstellungsverbot. Während des Zweiten Weltkriegs versuchte er sich und seine Familie mit Gelegenheitsarbeiten durchzubringen und malt nur noch unverfängliche Genre-Bilder. Am Ersten Weltkrieg hatte Kother noch als Kriegsmaler in Flandern und Frankreich teilgenommen. Seine letzten Lebensjahre arbeitete er zurückgezogen und ohne Kontakt zu Künstlerkollegen im Weimarer Atelierhaus.

Die Ausstellung ist seit dem 20. Oktober in den Ausstellungsräumen der Bastion Kronprinz auf der Zitadelle, Am Juliusturm 64, zu sehen. Sie endet am 6. Januar 2019. Öffnungszeiten sind montags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Der Eintritt kostet 4,50 Euro, ermäßigt 2,50 Euro. Die Ausstellung, zu der ein umfangreicher Katalog erscheint, entstand in Zusammenarbeit mit dem Museum Heylshof in Worms und dem Overbeck-Museum in Bremen, wo sie 2019 und 2020 zu sehen sein wird.

Autor:

Ulrike Kiefert aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

52 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 235× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 997× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.