Senat durchkreuzt Pläne des Bezirks
In das frühere Haus der Gesundheit soll ein Landesunternehmen ziehen
Das Haus der Gesundheit an der Etkar-André-Straße steht seit fünf Jahren leer. Pläne des Bezirksamtes, das Gebäude sanieren zu lassen und anschließend wieder zu nutzen, hat der Senat gestoppt.
Seit 2014 befindet sich das Gesundheitsamt an der Janusz-Korczak-Straße 32. Das Bezirksamt hat im Gebäude der Agentur für Arbeit eine Etage für das Gesundheitsamt angemietet. Was ursprünglich als Provisorium gedacht war, wird wahrscheinlich zur Normalität.
Das Haus der Gesundheit an der Etkar-André-Straße musste damals aufgrund brandschutztechnischer Mängel geschlossen werden. Neben dem Gesundheitsamt mussten acht weitere Mieter das Haus der Gesundheit verlassen. Darunter waren einer Apotheke und Arztpraxen weitere Dienstleister im Bereich der Gesundheitswirtschaft. Diese siedelten sich an anderen Standorten an.
Die Kosten allein für den Brandschutz beliefen sich auf 5,5 Millionen Euro. Insgesamt hätte die vollständige Sanierung rund 13 Millionen Euro gekostet. Damals aber hätte sich der noch hoch verschuldete Bezirk dies nicht leisten können.
So wurde die Immobilie an das Berliner Immobilienmanagement übergeben. Der Plan des Bezirksamtes war, das Gebäude von der BIM sanieren zu lassen und anschließend anzumieten. In dem Zusammenhang ließ das BIM ein Sanierungskonzept erarbeiten. Danach würden sich die Gesamtkosten auf rund 22,3 Millionen Euro belaufen. Zwischenzeitlich hatte der Bezirk noch die Hoffnung, Fördermittel aus dem Siwana-Programm des Senats für die Sanierung zu erhalten. Der Antrag wurde aber abgelehnt.
Auf Anfrage der Berliner Woche teilte die Pressestelle des BIM jetzt mit, dass derzeit noch nicht feststeht, wie es mit dem Gebäude weitergehen werde. „Eventuell wissen wir zum Ende des Jahres mehr“, erklärte Katrin Polenz.
Inzwischen hat Juliane Witt (Die Linke), Stadträtin für Gebäudemanagement, erklärt, dass der Senat mit dem Haus der Gesundheit ganz andere Pläne hat. Die Landesregierung will das sanierte Gebäude für ein Landesunternehmen nutzen oder zumindest Teile davon. Witt hofft unterdessen, dass das Bezirksamt zumindest das Erdgeschoss für das Gesundheitsamt nutzen kann. „Wichtig ist vor allem, dass wieder Leben in die Ecke kommt“, erklärt sie.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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