Eine grüne Kiezoase
Nahe dem U-Bahnhof Louis-Lewin-Straße ist ein weiterer Paradiesgarten entstanden

Architektin Susanne Schnorbusch hat den Panoramagarten mit ihrem Team geplant. | Foto: Philipp Hartmann
4Bilder
  • Architektin Susanne Schnorbusch hat den Panoramagarten mit ihrem Team geplant.
  • Foto: Philipp Hartmann
  • hochgeladen von Philipp Hartmann

Wildblumen blühen in voller Pracht zwischen kleinen Obstbäumen, umrandet von einer Steinmauer. Daneben werden Hochbeete bepflanzt. Fünf Picknick-Inseln neben einem frisch asphaltierten Weg laden zu einer Pause ein. Und an einer Bank kann durch Treten in die Pedale Strom fürs Handy erzeugt werden.

Innerhalb von vier Monaten hat der Panoramagarten am Hellersdorfer Graben in Höhe der Albert-Kuntz-Straße 41 Gestalt angenommen. „Es sollte ein sinnlicher, erlebbarer Ort werden, der duftet und an dem die Menschen auch ein bisschen aktiv werden können“, erzählt Susanne Schnorbusch. Sie ist die Projektleiterin und hat als selbstständige Architektin bereits in der Vergangenheit verschiedene Gärten in Großraumsiedlungen mit Anwohnern zusammen entwickelt. Von 2009 bis 2012 kümmerte sie sich bereits um den Kiezpark Fortuna an der Schwarzburger Straße in Marzahn.

Anwohner aus dem Kiez helfen mit

Gelernt hat sie, dass es nicht sinnvoll ist, den Menschen im Kiez einen Garten einfach nur vorzusetzen. Stattdessen müssen die Anwohner von Anfang in die Entwicklung miteinbezogen werden. Nur so lässt sich gewährleisten, dass sie sich auch nach der Fertigstellung darum kümmern, Blumen und Bäume bewässern und den Garten instandhalten.

In ihrem aktuellen Projekt entwickelt sie gleich drei Paradiesgärten vor Gemeinschaftsunterkünften im Bezirk. Einer ist bereits im vergangenen Jahr eröffnet worden: der sogenannte Naschgarten an der Schönagelstraße. Im September dieses Jahres soll der Bau des Sonnengartens an der Paul-Schwenk-Straße beginnen.

Während diese beiden Anlagen in Marzahn liegen, befindet sich der Panoramagarten in Hellersdorf parallel zur U-Bahnlinie 5 mit Blick auf den Hellersdorfer Graben am Bahnhof Louis-Lewin-Straße. Aufgrund der Pandemie konnte er erst jetzt im Spätsommer fertiggestellt werden, weswegen nicht mehr viel Zeit bleibt, die blühenden Wildblumen zu genießen. Dafür möchte Susanne Schnorbusch jedoch mit den Kindern aus der Kita nebenan noch ein paar Zwiebeln in einem der angelegten Hochbeete einpflanzen, damit im kommenden Frühjahr Krokusse und Tulpen sprießen.

Barfuß über Rindenmulch

Ende August luden die Architektin und ihr Team bereits zu drei Thementagen in den Panoramagarten ein. Dabei wurden unter anderem mit den Kindern Origami-Vögel gebastelt. Außerdem wurde der neue Tastpfad in der Wildblumenwiese zum Ausprobieren freigegeben, wo barfuß verschiedene Materialien wie Rindenmulch, Kies oder Sand erkundet werden können. „Für die Kinder ist das schon faszinierend“, sagt Schnorbusch.

Mit welcher Begeisterung vor allem die Kinder aus der Gemeinschaftsunterkunft in der Albert-Kuntz-Straße mitgemacht hätten, habe sie „wirklich gerührt“. Von ihnen ließ sich die Projektleiterin zum Test auch gleich mal ihr Handy aufladen. Das funktioniert an der von einer belgischen Firma hergestellten „WeWatt Bench“. Diese verfügt über einen Anschluss für Handy-Netzteile. Wer kräftig in die Pedale tritt, erzeugt Strom, womit der Akku aufgeladen wird. Die Bank ist jedoch mehr ein nettes Spielzeug als effektive Aufladestation. „Für sieben Prozent musste etwa 20 Minuten gestrampelt werden“, berichtet sie.

350 000 Euro hat der Senat für alle drei Paradiesgärten freigegeben. Für den rund 600 Quadratmeter großen Panoramagarten hatte Susanne Schnorbusch etwa 110 000 Euro für Beteiligungsformate und den Bau zur Verfügung. Damit sollte vor allem ein Treffpunkt für die Nachbarschaft entstehen, eine kleine Gartenoase, die Menschen jedes Alters und jeder Religion über die gemeinsame Freude am Gärtnern zusammenbringt. Vor dem Ende der Gartensaison soll noch ein Obstspalier entstehen. Außerdem fehlen noch ein Mülleimer und eine Wasserleitung zum Garten. Für die Zukunft hofft Susanne Schnorbusch auf mehr Neugier aus der Nachbarschaft und dass sich die Anwohner mit weiteren Wünschen an sie wenden.

Kontakt zu Susanne Schnorbuch per E-Mail an info@su-schnorbusch.de.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

49 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 133× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 917× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 587× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.086× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.976× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.