Schauspieler und Schüler führen Stück über den „Rastplatz Marzahn“ auf

Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg (links), und Regisseurin Susanne Chrudina sprachen in der Alice Salomon Hochschule über die Entstehung des Stückes „Rastplatz Marzahn“. | Foto: hari
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  • Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg (links), und Regisseurin Susanne Chrudina sprachen in der Alice Salomon Hochschule über die Entstehung des Stückes „Rastplatz Marzahn“.
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Hellersdorf. Schüler der Ernst-Haeckel-Oberschule beschäftigten sich mit der Geschichte des Zwangslagers für die Sinti und Roma in Marzahn. Zusammen mit Schauspielern gestalteten sie ein Stück, das sich mit dem Schicksal der Verfolgten und Internierten auseinandersetzt.

Bei ihrer Produktion hatten die Theatermacher Partner wie Petra Rosenberg, Vorsitzende des Landesverbandes der Deutschen Sinti und Roma Berlin-Brandenburg, die auch die Schirmherrschaft über das Projekt übernahm. Kooperationspartner war auch die Alice Salomon Hochschule, in deren Auditorium maximum das Projekt Anfang Oktober das Projekt vorgestellt wurde.

Die Produktion der Theatercompagnie „Spreeagenten“ und einer Schauspielgruppe der Haeckel-Schule thematisiert die Erlebnisse und Empfindungen der internierten Sinti und Roma und die Vorgänge um den „Rastplatz Marzahn“. Er wurde von den Nazis Ende 1935 auf den ehemaligen Rieselfeldern nördlich des Parkfriedhofes Marzahn eingerichtet. Sinti und Roma wurden unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten, schikaniert und zu Zwangarbeit gezwungen. Die meisten wurden später in Auschwitz umgebracht.

Otto Rosenberg (1927-2001), später der erste Vorsitzendes des Landesverbandes der Sinti und Roma, kam mit neun Jahren in das Lager. Seine gesamte Familie fiel dem Rassenwahn der Nazis zum Opfer. Er überlebte und widmete einen großen Teil seines Lebens der Erinnerung an die Opfer. Der bis dahin namenlose Platz nahe des S-Bahnhofes Raoul-Wallenberg-Straße, an dem sich das Zwangslager befand, wurde 2006 nach ihm benannt. Seit 2011 erinnern zehn Tafel an das Lager und an die Menschen, die in ihm unter der Rassenpolitik der Nazi leiden mussten.

Petra Rosenberg setzt die Arbeit ihres Vaters fort. Sie liest öffentlich aus den Erinnerungen Otto Rosenbergs und hält so die Erinnerung an das Marzahner Zwangslager wach. „Es ist gut, wenn sich junge Menschen, die keinerlei Schuld an dem Geschehenen tragen, damit beschäftigen. Gemeinsam müssen wir dafür sorgen, dass so etwas niemals wieder geschieht“, sagt sie.

Den Erinnerungen Otto Rosenbergs und anderer Schicksalsgenossen sind die Texte entnommen, die in dem Stück „Rastplatz Marzahn“ zu hören sind. Es besteht aus einer Collage aus unterschiedlichen Stimmen, die zu einer Performance aus 15 Kapiteln zusammengesetzt wurde. Die Erinnerungen werden dabei zu Aussagen für Menschlichkeit und gegen Vorurteile und Rassismus.

Das Stück „Rastplatz Marzahn“ hat am Mittwoch, 18. Oktober, um 19 Uhr in der Jugendfreizeiteinrichtung Eastend, Tangermünder Straße 127, Premiere. Weitere Aufführungen im Bezirk sind zunächst am Donnerstag, 19. Oktober, um 11 Uhr erneut im Eastend und am Donnerstag, 9. November, um 19 Uhr in der Ernst-Haeckel-Schule, Luckenwalder Straße 53. Der Eintritt kostet neun Euro, ermäßigt fünf Euro. hari

Karten gibt es per E-Mail an info@spree-agenten.de.
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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