Pro Jahr verschwinden rund 500 Rettungsringe von Berliner Brücken
Treptow-Köpenick. Der Bezirk gehört zu den Stadtteilen mit vielen Wasserläufen und Brücken. An fast allen befinden sich Rettungsringe der Berliner Feuerwehr – wenn sie nicht gerade mal wieder gestohlen wurden.
Die Berliner Woche hat wahllos ein paar Stichproben gemacht. An der Spindlersfelder Brücke hängen die beiden vorgeschriebenen Rettungsringe, ebenso an der Langen Brücke, an der Elsenbrücke und an der Kiefholzbrücke in Baumschulenweg. An der Neuen Fahlenbergbrücke in Müggelheim hängen nur die leeren Haken, ebenso an der Salvador-Allende-Brücke und an der Dammbrücke. Rund 50 Rettungsringe sollten nach einer Auflistung der Berliner Feuerwehr an Brücken und in wassernahen Grünanlagen im Bezirk Treptow-Köpenick aufgehängt sein.
Warum selbst bei oberflächlicher Prüfung gleich mehrere fehlen, macht eine Antwort auf die Abgeordnetenhausanfrage von Hans-Christian Hausmann (CDU) klar. Der hatte kürzlich bei der Senatsverwaltung für Inneres angefragt, wie viele Rettungsringe seit 2010 gestohlen wurden. Die Antwort ist erschreckend. Rund 3500 Rettungsringe von Brücken und aus Grünanlagen verschwanden. Pro Jahr werden von den insgesamt 327 ausgewiesenen Rettungsstationen im Durchschnitt 500 Ringe geklaut. Die Kosten für die Wiederbeschaffung beziffert Staatssekretär Torsten Akmann von der Senatsverwaltung für Inneres auf 20 000 Euro, dazu kommen noch 56 000 Euro Personalkosten für Kontrolle und Neubestückung der Stationen.
Bei den Nothämmern, die in Straßenbahnen, U-Bahnen und Bussen der BVG angebracht sind, ist die Situation noch dramatischer. Auch für diesen Bereich hatte der CDU-Abgeordnete Hans-Cristian Hausmann nach konkreten Zahlen gefragt. Heraus kam, dass seit 2010 genau 27 384 Nothämmer gestohlen worden waren, davon 24 198 aus Bussen.
Wenn Polizei, Ordnungsamt oder die örtlichen Freiwilligen Feuerwehren fehlende Rettungsringe melden, dann werden die betroffenen Stellen durch Mitarbeiter der Feuerwehr möglichst schnell wieder bestückt. Bürger können das Verschwinden auch direkt bei der Feuerwehr unter 38 72 91 44 melden. RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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