Treptow-Köpenick. Berlinweit hat sich die Zahl politischer Straftaten im ersten Halbjahr dieses Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kaum verändert. Im Bezirk gab es aber deutlich mehr Gewaltdelikte.
Waren es im ersten Halbjahr 2015 noch 13 politisch motivierte Gewaltdelikte in Treptow-Köpenick, gab es bis Ende Juni dieses Jahres bereits 18 derartige Vorfälle. Für ganz Berlin sind die Zahlen von 294 auf 260 gesunken. Die Zahl der Taten, die von Rechten verübt wurden, ist im Bezirk von 58 im 1. Halbjahr 2015 auf 62 im ersten Halbjahr 2016 gestiegen. Darunter waren allerdings 13 Gewaltdelikte, von denen es im gleichen Vorjahreszeitraum nur drei gegeben hatte. Das zeugt von einer verstärkten Gewaltbereitschaft unter Rechtsextremisten.
Unbeschriebenes Blatt
Linksextremisten waren in Treptow-Köpenick deutlich seltener gewalttätig geworden. Während es bis Ende Juni in Friedrichshain-Kreuzberg 89 Gewalttaten von Linksradikalen gab, waren es in unserem Bezirk ganze vier Taten, gegenüber den fünf Taten im Vorjahreszeitraum. Was die politisch motivierten Gewaltdelikte von Ausländern betrifft, ist unser Bezirk ein unbeschriebenes Blatt. Kein einziger derartiger Fall wurde bis Ende Juni von der Berliner Polizei registriert.
Veröffentlicht wurden die Zahlen im Rahmen der statistischen Zählung politisch motivierter Kriminalität durch die Berliner Polizei. Dafür werden von der Polizei unter anderem Tatort und Tatzeit, Opfer und Schäden, Aufklärungsergebnisse sowie Alter, Geschlecht und Nationalität der ermittelten Täter registriert. Verkehrsdelikte und Straftaten, die im Ausland begangen wurden, sind hier nicht registriert. In der Statistik der Berliner Polizei tauchen naturgemäß nur Straftaten auf, die angezeigt wurden. Wesentlich niedrigere Hürden setzt das Register Treptow-Köpenick. Hier werden rassistisch, homophob, antisemitisch und rechtsextrem motivierte Vorfälle dokumentiert. Darunter sind auch zahlreiche strafrechtlich nicht relevante Vorfälle wie das Kleben von Hetzaufklebern, die von Privatpersonen gemeldet werden. Auf die Dokumentation von linksextremistischen Strafataten verzichtet das Register Treptow-Köpenick allerdings. RD
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