Mehr Chancen für Minijobber
Köpenick. Rund 13 000 Einwohner des Bezirks haben einen so genannten Minijob, verdienen damit maximal 450 Euro im Monat. Eine Ausstellung informiert über Risiken und Chancen dieser Beschäftigungsart.
Berlinweit gibt es rund 207 000 Menschen mit geringfügiger Beschäftigung, wie der Minijob offiziell heißt. Im Bezirk Treptow-Köpenick sind es 13 000 Minijober, 19 Prozent von ihnen bekommen über das Jobcenter eine Aufstockung. Die Ausstellung „Warum Minijob? Mach mehr draus!“ räumt mit Irrtümern auf, wie, dass der Minijob für Arbeitgeber die billigere Lösung wäre. Dazu gibt es Informationsangebote für Minijobber und Unternehmen zur Umwandlung von Minijobs in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung. Denn nach deutschem Recht sind Minijobs nicht Kranken- Pflege- und Arbeitslosenversicherungspflichtig, und selbst von der Rentenversicherungspflicht können sich Arbeitnehmer befreien lassen. Später droht ihnen dann Altersarmut.
„Manche Arbeitnehmer bleiben über Jahre in einem Minijob und haben dann häufig das Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten verloren. Wir setzen auf Aufklärung, Beratungen und Unterstützung für Minijobber sowie Betriebe. Seit zwei Jahren unterstütze ich aktiv die Kampagne im Bezirk zur Förderung sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung. Denn für Beschäftigte ist das die Grundlage für ein auskömmliches Einkommen und die Chance auf tatsächliche berufliche Perspektiven. Unternehmen können mit der Umwandlung von Minijobs ungenutzte Potenziale vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels sichern“, schreibt Bürgermeister Oliver Igel in einem Geleitwort zur Ausstellung.
In dieser wird auch über Risiken und Folgen von längerer Arbeit in Minijobs informiert. Besucher erfahren, wie arbeitsrechtliche Bestimmungen durch Arbeitgeber übergangen werden.
Im September 2014 verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit deutschlandweit rund 7,5 Millionen Minijobber, rund fünf Millionen von ihnen waren ausschließlich im Minijobbereich tätig. Die Ausstellung „Warum Minijob? Mach mehr draus!“ ist noch bis 3. Juli 2015 im Rathaus Köpenick, Alt-Köpenick 21, zu sehen. Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr, Sonnabend von 9 bis 17 Uhr.
RD
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.