Rund 176 Tonnen Honig aus Parks und Kleingärten

Marc-Wilhelm Kohfink ist Chef des Berliner Imkerverbands. Für ihn und seine Kollegen war es ein erfolgreiches Jahr. | Foto: Ralf Drescher
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Köpenick. Marc-Wilhelm Kohfink hat gut zu tun. Der Vorsitzende des Berliner Imkerverbandes etikettiert in seiner Imkerei an der Pflanzgartenstraße Honiggläser und macht die Ware fertig für den Versand an Kunden.

Er und seine 833 Imkerkollegen haben in diesem Jahr 176 Tonnen Honig eingebracht, rund 50 Tonnen mehr als im Vorjahr. "Damit war 2013 ein ganz gutes Honigjahr, nach mehreren schlechteren Jahren. 2012 gab es noch im Februar 20 Grad Frost, dass hat viele Bienenvölker vernichtet und unsere Erträge dezimiert", sagt Kohfink.

Neben der gestiegenen Honigausbeute freut sich der Imkerchef auf steigendes Interesse an der Bienenzucht. Insgesamt 834 Imker gibt es in Berlin, im vergangenen Jahr waren es 743 Imker. "Wir profitieren vom steigenden Interesse an den ökologischen Themen, vom Wunsch, selbst etwas natürlich zu produzieren. Immer wieder wenden sich Kleingärtner an den Imkerverband, weil sie sich durch ein paar Bienenvölker steigende Obsterträge erhoffen", erzählt Marc-Wilhelm Kohfink.

Selbst in der Großstadt gibt es ausreichend Standorte für Bienenstöcke. Kohfinks Völker stehen unter anderem in der Wuhlheide, im Grunewald, bei Schöneiche und selbst auf dem Dach des Ritz-Carlton-Hotels am Potsdamer Platz. "Auf eine Euro-Palette passen vier Bienenvölker, damit kann man pro Jahr schon 160 Kilogramm Honig produzieren. Selbst auf Dachterrassen finden einige Bienenvölker Platz", sagt Marc-Wilhelm Kohfink.

Immer wieder wirbt der Imker, der zu den wenigen hauptberuflich tätigen Bienenwirtschaftern gehört, für die Arbeit mit den stachligen Insekten. "Wer selbst imkern möchte, sollte einen Kurs beim Verband besuchen. Für den Anfang reichen ein bis zwei Völker, Schutzausrüstung und einfache Geräte wie eine Honigschleuder. Mit rund 500 Euro kann man bereits in das neue Hobby starten", verspricht Kohfink.

Er selbst isst mit der Familie jeden Tag Honig, nimmt das Bienenprodukt auch zum Backen und zum Süßen für den Tee.

Jetzt geht Marc-Wilhelm Kohfink auf Weihnachtsmärkte, ist vom 13. bis 15. Dezember auch auf der Köpenicker Schlossinsel anzutreffen. Die Bienen halten derweil Winterruhe. "Sie überwintern im Bienenstock in der Wintertraube und wärmen sich gegenseitig", sagt er.

Wissenswertes, auch zu Imkerkursen, unter www.imkerverband-berlin.de.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

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