Brot und Bekleidung für Menschen in Not
"Berliner Engel für Bedürftige" helfen an drei Standorten

Karin Keiderling und Andreas Hempel Seliger möchten im Berliner Engel-Laden gemeinsam mit engagierten Helfern die Not von in Armut geratenen Menschen etwas mildern. Unter anderem finden diese in wohlsortieren Regalen Obst und Gemüse. | Foto: Bernd Wähner
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Seit einem Jahr nimmt die Zahl der Besucher im Laden der „Berliner Engel für Bedürftige“ stetig zu.

Immer mehr Menschen holen sich hier Lebensmittel und Bekleidung, suchen das Gespräch oder brauchen einen Rat zu sozialen Fragen. Und wer einmal hier war, kommt wieder. Meist regelmäßig. Ein Grund ist die Atmosphäre. Hier finden Bedürftige ein wohlsortiertes Sortiment und nette Ansprechpartner.

Ein anderer Grund ist sicher, dass der Laden an der Frankfurter Allee 268 zwar zentral am U- und S-Bahnhof gelegen, aber sein Eingang doch etwas versteckt gleich neben der Rampe der Lichtenberger Brücke liegt.

Der gemeinnützige Verein „Berliner Engel für Bedürftige“ wurde 2012 gegründet, berichtet seine Vorsitzende Karin Keiderling. Die Gründungsmitglieder hatten sich zuvor jahrelang in der Hilfe für Bedürftige engagiert. Mit ihrem Verein wollten sie in neuer Struktur ihr Engagement fortsetzen. Mit Lebensmitteln, Bekleidung und Beratung werden Menschen mit keinem oder geringem Einkommen unterstützt.

Wie wichtig und nötig das ist und wie der Bedarf stetig wächst, merken die Vereinsmitglieder ständig. Deshalb betreiben sie inzwischen drei Berliner-Engel-Läden. Neben dem an der Frankfurter Alle 268 einen weiteren an der Grellstraße 37 in Prenzlauer Berg sowie einen an der Grüntaler Straße 13 in Wedding. „Demnächst planen wir, einen vierten Laden an der Storkower Straße, nicht weit vom Job-Center zu eröffnen“, berichtet Andreas Hempel Seliger, der Schatzmeister im Vereinsvorstand.

Das besondere an den „Berliner Engeln für Bedürftige“ ist, dass bei ihnen die Unterstützung auf bürgerschaftlichem Engagement beruht. Sie sind als gemeinnützig und mildtätig anerkannt, erhalten aber keine staatliche oder kommunale Hilfe. Die Vereinstätigkeit basiert auf Spenden und ehrenamtlichem Engagement. Insgesamt rund 30 Ehrenamtliche engagieren sich derzeit. Sie übernehmen die Abholung von Lebensmitteln mit sechs Kleintransportern und sichern die Öffnungszeiten ab.

„Die Lebensmitteln werden von Märkten und anderen Partnern gespendet, mit denen wir bereits seit Jahren in Kontakt sind“, berichtet Andreas Hempel Seliger. Montags bis freitags jeweils 7.30 Uhr treffen sich ehrenamtliche Fahrer und Beifahrer am Standort Frankfurter Allee, um die Touren abzusprechen. Gegen 8 Uhr starten sie dann zur Abholung der Lebensmittel. Nach zwei bis vier Stunden sind alle wieder zurück. Dann ist der Laden bereits geöffnet. Dort können sich Bedürftige werktags von 10 bis 14.30 Uhr gegen einen geringen Obolus versorgen.

Willkommen ist, wer seine Bedürftigkeit mit ALG-Bescheinigung, Rentenbescheinigung, Berlinpass oder Studentenausweis nachweisen kann. Immerhin 1500 Menschen sind es inzwischen, die sich registrieren ließen und regelmäßig vorbeikommen, berichtet Andreas Hempel Seliger. Die Tendenz ist steigend. Deshalb sind stets weitere ehrenamtliche Helfer willkommen, die sich für ein paar Stunden in der Woche als Kraftfahrer, Beifahrer, Ladenhilfe oder Sortierer engagieren möchten. Natürlich sind dem Verein auch Spenden herzlich willkommen. Schließlich sind Ladenmieten und Kosten für die Fahrzeuge zu finanzieren.

Weitere Informationen auf www.berlinerengel.de und unter Telefon 12 09 98 81.

Autor:

Bernd Wähner aus Pankow

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