Geschichten eine Stimme geben: Schüler messen sich beim größten Vorlesewettbewerb Deutschlands

Sie nahmen am Bezirksentscheid teil (v.r.): Hamza Cehic, Lina Körnig, Sophie Hess, Lucie Schröter, Maria-Cäcilia Fongern, Vivian Goerlich. | Foto: Wrobel
2Bilder
  • Sie nahmen am Bezirksentscheid teil (v.r.): Hamza Cehic, Lina Körnig, Sophie Hess, Lucie Schröter, Maria-Cäcilia Fongern, Vivian Goerlich.
  • Foto: Wrobel
  • hochgeladen von Karolina Wrobel

Lichtenberg. Hier kommt es nicht nur auf den flüssigen Vortrag an: Beim Regionalausscheid des deutschlandweiten Vorlesewettbewerbs bewiesen Jungen und Mädchen ihr Schauspieltalent.

Wer Geschichten eine Stimme geben will, sollte sich zunächst Gedanken über seine eigene Stimme machen. Für Vorleser wie Maria-Cäcilia Fongern gehört das Verstellen der Stimme zum selbstverständlichen Handwerkszeug.

„Das Schauspielern fällt mir leicht“, sagt die Schülerin aus der Feldmark-Grundschule in Hohenschönhausen. Sie wird beim Vorlese-Landeswettbewerb in Berlin den Bezirk Lichtenberg vertreten.

Das Mädchen gewann am 29. März beim Bezirksausscheid in der Egon-Erwin-Kisch-Bibliothek. „Ich kann meine Stimme leicht in die Höhe ziehen, weniger gut in die Tiefe. Männerstimmen nachzumachen fällt mir nicht so leicht. Wenn ich aber mit hoher Stimme spreche, spreche ich in der Regel auch schneller“, lacht sie. Sie las aus dem Buch „Zimt & weg“ von Dagmar Bach und stellte eine Textstelle aus „Alfie Bloom“ von Gabrielle Kent vor.

Geschichten eine Stimme zu geben ist eine hohe Kunst. Maria-Cäcilia Fongern ging neben Lucie Schröter, Vivian Goerlich, Lina Körnig, Sophie Hess und Hamza Cehic ins Rennen um einen Platz beim Landesentscheid.

Sie kannten die Fallstricke im harten Wettkampf – schließlich haben sie bereits viele Kontrahenten im Vorlesewettbewerb an der Schule aus dem Rennen geworfen. Auch beim Bezirksentscheid nahmen viele die Hürden des Vorlesens souverän. Bevor es überhaupt ans Lesen ging, stellten die Vorleser das Buch ihrem Publikum in freier Rede kurz vorgestellt.

„Eine Erzählung in eigenen Worten zusammenfassen, das ist nicht einfach“, lacht Lina. Nicht zuletzt wäre noch das flüssige Vorlesen: „Ich habe viele Male unter der Woche geübt“, sagt Sophie Hess.

Die Schülerin aus Hohenschönhausen weiß, dass nicht nur Fleiß den Erfolg bringt. „Es ist schon schwer überhaupt eine passende Stelle in einer Erzählung auszusuchen“, erklärt sie. Mit einigem Lampenfieber bewältigten die Schülerinnen und der Schüler die Aufgabenstellung.

Sie lasen vor der Jury und dem Publikum jeweils einen Text aus einem selbst gewählten Buch und danach einen Auszug aus einer vorgegebenen Erzählung.

Eine vierköpfige Jury, zu der auch Franziska Blum vom Jungen Staatstheater an der Parkaue und Ralf Micklich von der Buchhandlung „Petersohn“ gehörten, bewertete den Lesewettstreit.

Den traditionsreichen Vorlesewettbewerb gibt es deutschlandweit seit 1959. Er wird vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen veranstaltet. Im Bezirk beteiligten sich in diesem Jahr 15 Schulen mit ihren sechsten Klassen.

Maria-Cäcilia Fongern wird am 17. Mai um 10 Uhr in der Berliner Stadtbibliothek beim Landesausscheid antreten. Am 21. Juni findet das Bundesfinale statt. KW

Weitere Informationen zum Wettbewerb gibt es auf www.vorlesewettbewerb.de.

Sie nahmen am Bezirksentscheid teil (v.r.): Hamza Cehic, Lina Körnig, Sophie Hess, Lucie Schröter, Maria-Cäcilia Fongern, Vivian Goerlich. | Foto: Wrobel
Die Vorleser im Bezirksentscheid (v.r.): Hamza Cehic, Lina Körnig, Sophie Hess, Lucie Schröter, Maria-Cäcilia Fongern, Vivian Goerlich. Foto: Wrobel | Foto: Wrobel
Autor:

Karolina Wrobel aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Eine/r folgt diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Wenn Sie Ihren eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben, erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Wir informieren Sie
Patientenverfügung und Vorsorge

Wer denkt schon gerne an einen Unfall oder sein Ableben? Doch wenn der Notfall eintritt, stehen unsere Angehörigen vor einer großen Herausforderung. Um ihnen diese Last und Verantwortung zu erleichtern, ist eine Patientenverfügung wichtig. Das ist die eine Seite. Die andere Seite ist, seinen eigenen Willen in einer Patientenverfügung niederzuschreiben. Dadurch erhalten Sie die größte Sicherheit, dass das, was geschieht, Ihren eigenen Weisungen und Vorstellungen entspricht. Ihre Ärzte und...

  • Hermsdorf
  • 08.05.24
  • 69× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.