Auszeichnung für die Suppenküche
Jeden Sonntagmittag gibt es in der Alten Mälzerei etwas Warmes für bedürftige Menschen

Ruzica Skunca hat vor Weihnachten Kekse gebacken. Es assistiert Dietrich Schippel vom Netzwerk Ehrenamt Neukölln, der als alter Lichtenrader den Verein berät und unterstützt. | Foto:  Schilp
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  • Ruzica Skunca hat vor Weihnachten Kekse gebacken. Es assistiert Dietrich Schippel vom Netzwerk Ehrenamt Neukölln, der als alter Lichtenrader den Verein berät und unterstützt.
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Seit mehr als 15 Jahren versorgt der Verein „Nachbarschaftszentrum Suppenküche Lichtenrade“ einmal in der Woche Menschen mit einem warmen Mittagessen. Für sein Engagement hat er jetzt den Deutschen Nachbarschaftspreis der nebenan.de-Stiftung bekommen.

Die Freude ist groß, denn die Lichtenrader haben alle anderen Berliner Konkurrenten aus dem Feld geschlagen. Neben fünf Themenpreisen wurde nämlich nur eine einzige Auszeichnung pro Bundesland vergeben. „Mit den 2000 Euro, die wir gewonnen haben, tätigen wir Zukäufe, wir stecken sie also in den laufenden Betrieb“, sagt Ruzica Skunca, die zweite Vereinsvorsitzende.

Im vergangenen Jahr ist die Suppenküche von der Finchleystraße in die Alte Mälzerei in der Steinstraße 41 gezogen. Nun wird hier jeden Sonntag ab 12 Uhr eine warme Mahlzeit an Bedürftige ausgegeben. Niemand muss dabei nachweisen, dass er wenig Geld hat, alle bekommen etwas – solange der Vorrat reicht. „Und weil wir mehr Lebensmittel zur Verfügung haben, als wir brauchen, verteilen wir die ebenfalls an die Menschen“, so Skunca. Was sich geändert hat: In der neuen Küche reicht der Platz nicht für ein Mittagessen vor Ort. Es wird deshalb in Behälter zum Mitnehmen gefüllt.

Am alten Standort n der Finchleystraße seien regelmäßig bis zu 150 Personen vorbeigekommen, momentan liege die Zahl zwischen 50 bis 90. „Es werden aber wieder mehr, besonders zum Monatsende hin“, erklärt Skunca. Im Augenblick bereitet sie allein das Essen zu. In aller Regel zwei Gerichte, eins mit, eins ohne Fleisch. Dem Vereinsnamen entsprechend steht häufig Suppe auf dem Speiseplan – von Kürbis- bis Lauch-Kartoffel-Suppe oder Gemüse-Creme. Aber auch Gerichte wie Gulasch mit Nudeln oder Spaghetti Carbonara warten hin und wieder auf die Gäste.

„Wir kochen mit allem, was wir kriegen“, sagt Skunka. Die Spenden holen die Ehrenamtlichen von Geschäften und Supermärkten ab. Oft ist nicht vorhersehbar, welche Lebensmittel eintreffen. Dann gilt es zu improvisieren, beispielsweise Tofu gekonnt mit Huhn zu kombinieren oder, wie neulich, eine Beilage für 200 Bratwürste zu zaubern. „Die Würstchen selbst haben wir den Leuten ungebraten mitgegeben, die schmecken abgekühlt oder aufgewärmt einfach nicht.“

Ruzica Skunca ist erst vor wenigen Jahren zum Verein gestoßen, als sie vom gutbürgerlichen Lankwitz nach Lichtenrade zog. Sie glaubte, dass hier nur sehr wenige bedürftige Menschen wohnen. Von Quartieren wie dem Nahariya-Viertel wusste sie nichts. Dank ihrer Freundin Alex, die damals den Verein leitete, wurde sie eines Besseren belehrt. „Ich konnte es kaum fassen“, sagt sie heute.

Nach einer kurzen Weihnachtspause geht der Betrieb in der Suppenküche am 8. Januar weiter. Ruzica Skunca freut sich, dass rund 40 Ehrenamtliche über die schwere Zeit hinweg dem Verein treu geblieben sind, trotzdem wird Verstärkung gebraucht. Besonders wünscht sie sich jemanden, der kochen kann, an ihrer Seite. „Er oder sie müsste am am Sonnabend zur Vorbereitung und/oder sonntags ein wenig Zeit haben. Und ganz wichtig ist Spontanität“, sagt Skunca. Außerdem willkommen sind ein Fahrer und ein Beifahrer, um sonnabends Lebensmittel abzuholen. Ein Fahrzeug ist vorhanden. Es dürfte auch der eigene Privatwagen genutzt werden, eine Kilometerpauschaule wird bezahlt.

Weitere Informationen gibt es unter www.suppenkueche-lichtenrade.de und r-skunca@suppenkueche-lichtenrade.de.

Ruzica Skunca hat vor Weihnachten Kekse gebacken. Es assistiert Dietrich Schippel vom Netzwerk Ehrenamt Neukölln, der als alter Lichtenrader den Verein berät und unterstützt. | Foto:  Schilp
Blick in die neue Suppenküche, die ihr Dimizil in der Alten Mälzerei gefunden hat. | Foto: Schilp
Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

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