Artenreiche Natur aus Ackerland
Berliner Stadtgüter gestalten in Lichterfelde-Süd eine artenreiche Landschaft
An der Osdorfer Straße rollen zur Zeit die Bagger. Die ehemalige Ackerfläche dient als Ausgleichsfläche für die Bebauung des benachbarten Parks Range-Geländes.
Nach und nach werden auf dem 18,3 Hektar großen Areal unvermeidbare Eingriffe in Natur und Landschaft sowie in Lebensräume seltener Arten ausgeglichen, die durch das Wohnungsbauvorhaben „Neu Lichterfelde“ entstehen. Im Mittelpunkt des Projektes in Lichterfelde Süd steht die Entwicklung einer biodiversen Weidelandschaft. Die landeseigene Berliner Stadtgüter GmbH stellte für dieses Ausgleichsprojekt eine ihrer Flächen zur Verfügung.
Die zukünftige Weidelandschaft wird zahlreichen Tierarten, wie Zauneidechse, Wechselkröte und Singvögeln den Lebensraum bieten, der ihnen durch das Wohnungsbauvorhaben auf dem benachbarten ehemaligen Truppenüberungsplatz Parks Range verloren geht. Die Planung dafür wurde unter Aspekten des Naturschutzes von Planungsbüro Planwerkstatt entwickelt.
Gestartet ist das Projekt Ende des vergangenen Jahres mit vorbereitenden Bodenarbeiten. Die Berliner Stadtgüter GmbH hat jetzt damit begonnen, Wiesen, Weiden und Staudensäume anzulegen. Das Saatgut dafür stammt aus der Region und wurde im vergangenen Jahr unter anderem im Naturpark Nuthe Nieplitz und auf dem Tempelhofer Feld gesammelt. Im Herbst werden dann Bäume und Gehölze gepflanzt und die Teichufer bepflanzt.
Die Pflege und langfristige Entwicklung der „Neuen Weidelandschaft“ übernimmt der BUND Berlin. Projektverantwortliche ist Anne Loba, die bereits seit vielen Jahren erfolgreich das Parks Range-Gelände zur Lichterfelder Weidelandschaft und als Hot-Spot der Artenvielfalt entwickelt hat. Auch auf der „Neuen Weidelandschaft“ werden unter anderem Pferde als Landschaftspfleger eingesetzt.
Durch die geplante Bebauung des einstigen Truppenübungsplatzes durch die Groth Gruppe gehen wertvolle Teile der Weidelandschaft und Waldflächen für die Natur verloren. Von den zirka 100 Hektar konnte etwas mehr als die Hälfte als Weidefläche gesichert werden, 39 Hektar wurden zur Bebauung freigegeben. „Das ist weit mehr als für die Natur vertretbar ist“, kritisierte der BUND und setzte sich für eine akzeptable Lösung ein. Dazu gehört die Entwicklung der „Neuen Weidelandschaft“.
Autor:Karla Rabe aus Steglitz |
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