Wärmestaus befürchtet
SPD stellt Antrag auf Klimagutachten für Neulichterfelde

Durch den Bau des neuen Wohnquartiers Neulichterfelde könnte die Thermometersiedlung (im Hintergrund) von einem Luftaustausch mit dem Berliner Umland abgeschnitten werden.  | Foto: Groth-Gruppe
  • Durch den Bau des neuen Wohnquartiers Neulichterfelde könnte die Thermometersiedlung (im Hintergrund) von einem Luftaustausch mit dem Berliner Umland abgeschnitten werden.
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Bevor der B-Plan für das Bauvorhaben „Neulichterfelde“ in Lichterfelde-Süd der Bezirksverordnetenversammlung zum Beschluss vorgelegt wird, soll ein Klimagutachten in Auftrag gegeben und zur Diskussion gestellt werden. Das fordert die SPD-Fraktion in einem Antrag.

„Bei der Aufstellung von Bauleitplänen müssen auch umweltbezogene Auswirkungen des Klimas auf Menschen und Gesundheit berücksichtigt werden“, begründet die Fraktion ihren Antrag. Daher müssten wirksame Maßnahmen zum Wohl von Mensch und Umwelt sowie gegen den Klimawandel eingeleitet werden. Die Thermometersiedlung, an die das neue Wohnquartier unmittelbar grenzen wird, gilt laut Berliner Klimaatlas trotz ihrer Lage am Stadtrand als lokaler Wärmeschwerpunkt. Die SPD-Fraktion gibt zu Bedenken, dass durch die geplante Bebauung die Thermometersiedlung weitgehend von einem Luftaustausch mit dem Berliner Umland abgeschnitten würde. Durch das Bauvorhaben würden die „Tropennächte“ bei sommerlichen Hitzewellen zunehmen. „Ein solcher Wärmestau in Großstädten ist extrem gesundheitsgefährdend“, erläutert die Fraktion.

So schätzt das Robert-Koch-Institut, dass in Berlin im Sommer 2018 durch solche Ereignisse 490 Menschen zusätzlich gestorben sind. Bei der Beteiligung der Behörden am B-Plan-Verfahren sei von der Senatsverwaltung für Gesundheit und dem bezirklichen Gesundheitsamt offenbar keine Stellungnahme zu der genannten Problematik eingeholt worden, kritisiert die Fraktion. Ein vom Investor unabhängiges Gutachten über stadtklimatischen Folgen des Bauvorhabens sowie explizite Folgen für die Thermometersiedlung sei dringend erforderlich.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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