Nach Abstimmungsniederlage in der BVV
SPD-Fraktion hält an Forderung nach einer neuen Bibliothek fest

Das neue Wohnquartier mit 2500 neuen Wohnungen braucht auch eine Stadtteilbibliothek. Dafür setzt sich die SPD-Fraktion ein.  | Foto: Groth-Gruppe
  • Das neue Wohnquartier mit 2500 neuen Wohnungen braucht auch eine Stadtteilbibliothek. Dafür setzt sich die SPD-Fraktion ein.
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In Lichterfelde-Süd entsteht das neue Quartier Neulichterfelde. Gebaut werden 2500 neue Wohnungen. Die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenverammlung (BVV) setzt sich daher auch für den Bau einer neuen Stadtteilbibliothek ein. Dies lehnt die BVV jedoch mehrheitlich ab. Doch die Fraktion kämpft weiter.

Eine Bibliothek kann nicht nur die Leselust von Büchern, Zeitungen und Zeitschriften fördern, sie stellt gleichzeitig auch einen sozialen Treffpunkt dar. So begründete die SPD-Fraktion ihren Antrag. Menschen unterschiedlichen Alters und Herkunft begegneten sich und in den Räumen der Bibliothek könnten vielfältige Veranstaltungen wie Lesungen oder Volkshochschulkurse durchgeführt werden. Auch führten die Genossen als Argument an, dass die städtischen Leihbüchereien die Entstehung einer lokalen Gemeinschaft unterstützten. In der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung im Oktober fielt der Antrag der SPD-Fraktion jedoch durch. Die Mehrheit lehnte ihn ab.

CDU sieht keinen finanziellen Spielraum

Die CDU-Verordnete Sabine Lehmann-Brauns erklärt, warum ihre Fraktion eine Stadtteilbibliothek in Lichterfelde Süd nicht unterstützt. „Die Bibliotheken der Zukunft werden keine klassischen Büchereien mehr sein. Viel mehr sollen sie ein Raum für multifunktionale Angebote sein – so wie es die Ingeborg-Drewitz-Bibliothek jetzt schon ist.“ Daher liege der Fokus jetzt auf dem Ausbau der Gottfried-Benn-Bibliothek. „Es ist eine große Herausforderung für den Bezirk, die Gottfried-Benn-Bibliothek auf den Stand der Ingeborg-Drewitz-Bibliothek zu bringen. Das muss erst einmal finanziell gestemmt werden“, sagt Lehmann-Brauns, die auch Mitglied im Bildungsausschuss ist.

Darüber hinaus setze die CDU-Fraktion auf Mobilität. Die beiden Bücherbusse würden gut angenommen, zudem sei die Anschaffung eines weiteren Bücherbusses angedacht. Dann würden drei Fahrbibliotheken auch die Randgebiete des Bezirk mit Medien versorgen. Auch die Stadtteilbibliothek Lankwitz soll weiterentwickelt werden. Die Finanzierung einer weiteren völlig eigenständigen Bibliothek würde den finanziellen Rahmen sprengen, so Lehmann-Brauns.

SPD hofft auf neues Bezirksamt

Die SPD-Fraktion hält unterdessen an ihrer Forderung fest. Sie setzt dabei auf das neue Bezirksamt, das nach den Wahlen zur Bezirksverordnetenversammlung im September kommenden Jahres gewählt wird. Sie soll Gelder für eine Stadtteilbibliothek für Lichterfelde-Süd in den Haushalt einstellen Zuschüsse rechtzeitig beantragen.

Bei der Planung der Begegnungsräume im neuen Stadtteil habe der Fokus vor allem auf einer wirtschaftlichen Nutzung gelegen, kritisierte Carolyn Macmillan, SPD-Bezirksverordnete aus Lichterfelde. „Wir wünschen uns aber zusätzlich einen verlässlichen Begegnungs- und Rückzugsort, der nicht bloß dem Konsum gewidmet ist, sondern an dem das Lernen, gemeinsame Aktivitäten und der soziale Austausch im Vordergrund stehen“, sagt die SPD-Verordnete. Die statt einer Stadtteilbibliothek vom Bezirksamt geplanten Schulbibliothek sowie der Bücherbus können dies nicht ausgleichen.

Ideal für eine neue Bibliothek wäre ein Standort, der sowohl aus dem Neubaugebiet, als auch der Thermometer- und der Woltmannsiedlung gut zu erreichen sei, so die Bezirksverordnete.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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