Mehrere hundert Menschen gingen für Sport und Schule auf die Straße
Osteweg: Kinder und Erwachsenen demonstrierten für eine Sporthalle und eine Schule

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Mehrere hundert Kinder, Erwachsene und Politiker sind am Samstag, den 7. Dezember 2019 dem Aufruf der Bürgerinitiative Sport- und Schulstandort Osteweg gefolgt und haben an einer öffentlichen Demonstration für den Bau einer Schule und einer Sporthalle am Osteweg 53 und 63 in Steglitz-Zehlendorf teilgenommen.

Der Sprecher der BI, Carsten Knorr, fasste die Gründe der Veranstaltung zusammen: „Wir haben uns heute hier versammelt, weil wir einen enormen Nachholbedarf an schulischer und sozialer Infrastruktur in unserem Bezirk haben; weil Bildung ein hohes Gut ist und unsere gemeinsame Zukunft von genau dieser Bildung abhängig ist; weil auch für den Senat gilt „Eigentum verpflichtet“ und wir die 25 Jahre Leerstand in dem zweitgrößten Denkmal Berlins, den Telefunken-Werken, beenden wollen; weil wir den Umgang der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit dem Denkmalschutz skandalös finden.“

Diskutiert wurde unter anderem die Frage, ob der Grund für den Bau einer Modularen Unterkunft für Flüchtlinge, also der Wohnraumbedarf für insgesamt 211 Personen, nicht auf anderen Wegen realisiert werden kann, wie zum Beispiel durch integriertes Wohnen in Sozialwohnungen, die Anmietung von Wohnungen oder den Bau kleinerer MUFs für 50 Personen.

Die Bürgerinitiative appellierte öffentlich an die verantwortlichen Politiker: „Bringen Sie geflüchtete Menschen in gemischten Unterkünften unter, so wie vor 64 Jahren meine Großmutter, mein Vater und sein Bruder aufgenommen worden sind. Errichten Sie am Osteweg einen fantastischen Bildungsstandort, der seines gleichen sucht und mit jungen Unternehmen in den Goerzwerken kooperieren wird. Sport, Schule und Beruf sind Voraussetzungen für gelungene Integration! Erhalten Sie das denkmalgeschützte Ensemble und nutzen Sie es für die Anna-Essinger-Montessori Grund- und Oberschule. Nutzen Sie die freiwerdenden zwei Standorte als Drehscheibenstandorte im Rahmen der umfangreichen Schulrenovierungen im Bezirk. Und sichern Sie sich dadurch zwei Schulstandorte, die langfristig auch in Steglitz-Zehlendorf gebraucht werden.“

Ulrike Kipf, Vorsitzende des Bezirkselternausschusses, forderte ebenfalls den Bau einer Schule und einer Sporthalle am Osteweg: „Es liegt auch im Interesse des Bezirkselternausschusses Schule Steglitz-Zehlendorf, dass hier am Osteweg ein Schulstandort entsteht. Die Zahlen der neu gebauten Wohneinheiten in den letzten Jahren mit einem Zuzug von ca. 12.000 Menschen sprechen für sich! Die umliegenden Schulen sind voll! Insbesondere die Schweizerhof-Grundschule und die Giesensdorfer Grundschule platzten aus allen Nähten. Und auch unser Bezirk wird weiter wachsen. Auch die Oberschulen sind voll. Die Zahlen aus der Senatsverwaltung sagen etwas anderes – und das fällt dem Bezirk immer wieder auf die Füße. Wenn wir uns die Planungen an den zu sanierenden Oberschulen ansehen, dann fragen die Architekten, wie die Schulen so viele Schülerinnen und Schüler unterbringen; die Kapazitäten der Schulen sind für viel weniger Schülerinnen und Schüler ausgelegt.“

Kipf erinnert, wie wichtig Schulsport ist: „Eine Schule auf dem großen Grundstück (Nr. 53) zu entwickeln verbietet sich in dem Moment, wo das Grundstück Osteweg 63 bebaut wird – womit auch immer. Schule braucht Sport! Selbst der Landessportbund beklagt, dass im Bezirk acht geschlossene Hallenteile fehlen. Und die fehlen auch hier – auch für den Vereinssport. Wir haben die meisten Sanierungsfälle im Bezirk, den höchsten Sanierungsstand berlinweit. Wir brauchen Ausweichflächen während der Sanierung, um Baufreiheit herzustellen. Die hat der Bezirk nicht! Eine Ausweichfläche ist inzwischen selbst Schulstandort in Steglitz, der andere ist über Jahre verplant. Wenn die Anna-Essinger hier einzieht, dann hätten wir zwei Ausweichstandorte und auf Dauer bei der wachsenden Stadt zwei weitere Schulstandorte. Wir brauchen diesen Schul- und Sportstandort!!“

Die Bürgerinitiative ist nach wie vor der Meinung, dass der Umgang der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung mit dem Denkmalschutz Konsequenzen haben muss. „Die Tatsache, dass vorsätzlich mit 92 Zentimetern ein Dissenz erzeugt wurde, ist schlichtweg skandalös und bedarf mindestens einer parlamentarischen Untersuchung“, so ein Vertreter der BI.

Teilnehmer an der Demonstration waren unter anderem die Bezirksbürgermeisterin Steglitz-Zehlendorf, Frau Cerstin Richter-Kotowski, der FDP-Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus MdA Sebastian Czaja, MdA Christian Goiny (CDU), der Bezirksvorsteher Herr René Rögner-Francke (CDU) sowie die stv. FDP-Landesvorsitzende und Bezirksverordnete Mathia Specht-Habbel.

Autor:

Carsten Knorr aus Lichterfelde

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