Historisch und wissenschaftlich bedeutsam
Das Landesdenkmalamt Berlin stellt Kriegsgefangenen-Stammlager unter Denkmalschutz

Zum Teil sind die Baracken des Kriegsgefangenenlagers Stammlager III D in Lichterfelde noch erhalten und legen Zeugnis ab über die Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter. | Foto: Landesdenkmalamt Berlin, Bernhard Kohlenbach
  • Zum Teil sind die Baracken des Kriegsgefangenenlagers Stammlager III D in Lichterfelde noch erhalten und legen Zeugnis ab über die Lebensbedingungen der Zwangsarbeiter.
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Das Landesdenkmalamt Berlin hat die Reste und Spuren des zwischen 1939 und 1944 errichteten Kriegsgefangenen-Stammlagers III D in Lichterfelde-Süd unter Denkmalschutz gestellt. Auswirkungen auf das Bauvorhaben „Neulichterfelde“ hat die Entscheidung nicht.

Auf dem weiträumigen Gelände zwischen dem S-Bahnhof Lichterfelde-Süd und der Osdorfer Straße südlich der Réaumurstraße und des Landwegs sind verschiedene Baracken-Typen und weitere historische Spuren wie Bodenplatten von ehemaligen Baracken, Fundamente von Wachtürmen, Gleise und Betonzäune erhalten. Die Relikte verweisen auf ein Kriegsgefangenenlager des Zweiten Weltkriegs, in dem ab 1939 vor allem Kriegsgefangene aus Frankreich, aber auch aus anderen europäischen Ländern untergebracht waren. Sie mussten unterschiedlichen Arbeiten im gesamten Berliner Stadtgebiet sowie im brandenburgischen Umland leisten. Die Anlage ist denkmalwert aus historischen und aus wissenschaftlichen Gründen. Die Forschungen werden derzeit fortgeführt.

Einen Einfluss auf das große Wohnungsbauprojekt „Neulichterfelde“, das die Groth-Gruppe auf dem Gelände bauen will, hat die Unterschutzstellung nicht. Bauherr und Denkmalbehörde hätten eine konstruktive Lösung gefunden, teilt Anette Mischler, Sprecherin der Groth-Gruppe mit. So soll eine Baracke als Ausstellungsraum ausgebaut werden, in dem auch Führungen stattfinden. Hierfür werde noch ein Betreiber gesucht. Eine andere, gut erhaltene Baracke soll später als Jugendfreizeiteinrichtung dienen und entsprechend hergerichtet werden. Zudem sollen sogenannte Foodprints und Infostelen an das ehemalige Stammlager erinnern.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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