Nutzungsvertrag nicht verlängert
Repair-Café verliert Räume im Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde West

Die Ehrenamtler vom Repair-Café wollen gern weitermachen und im Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde-West bleiben.  | Foto: K. Rabe
  • Die Ehrenamtler vom Repair-Café wollen gern weitermachen und im Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde-West bleiben.
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Erst im Februar fand das Repair-Café im Bürgertreffpunkt Bahnhof Lichterfelde West ein neuens Domizil. Nach nicht einmal einem halben Jahr muss es seine Arbeit wieder einstellen. Das Bezirksamt als Hauptmieter des Bürgertreffpunktes hat den Raumnutzungsvertrag mit dem Repair-Café nicht verlängert. Die nächste Veranstaltung am 9. Juli ist auch der letzte in dem Gebäude.

„Wir wurden mit offenen Armen empfangen und bekamen sogar Werkzeug als Willkommensgeschenk“, sagt Rüdiger Büttner, der die Idee des Repair-Cafés vor zwei Jahren in den Bezirk gebracht hatte und das Projekt ehrenamtlich leitete. Die Möglichkeit, defekte Dinge selbst und mit fachlicher Unterstützung zu reparieren anstatt wegzuwerfen, sei von vielen Menschen genutzt worden, so Büttner.

Umso weniger versteht er die Entscheidung des Amtes, das dem Repair-Café in dem Schreiben mitteilt: „… Aufgrund der bereits bekannten Bedenken zum Thema Brandschutz sowie die unübliche Nutzung der Freizeitstätte konnte keine Entscheidung für die Verlängerung des Vertrages getroffen werden….“. Die Begründung sei nicht nachvollziehbar, sagt Büttner. „Ich hatte keine Ahnung von bereits bekannten Bedenken. Das wurde uns gegenüber nie geäußert“, ärgert er sich. Es würden keinerlei brandfördernde Gegenstände oder Werkszeuge verwendet und es kämen keine brennbaren Flüssigkeiten oder Lösungsmittel zum Einsatz. Er und seine zwölf ehrenamtlichen Reparateure hätten gern erfahren, was unter „bekannten Bedenken“ zu verstehen sei. Doch das Amt für Soziales reagierte auf die Einwände Büttners lediglich mit der Mitteilung, dass die Entscheidung nicht widerspruchsfähig sei.

Auch die Begründung, die Freizeitstätte würde unüblich genutzt, sei nicht einleuchtend. „Vor Vertragsabschluss ist allen Beteiligten ausführlich das Profil eines Repair-Cafés, das ausschließlich ehrenamtlich geführt wird, erläutert worden“, sagt Büttner. Warum erst nach einem halben Jahr eine „unübliche Nutzung“ festgestellt wird, ist ihm nicht klar.

Auf Nachfrage der Berliner Woche erklärte Sozialstadtrat Frank Mückisch, dass der Eigentümer des Bürgertreffpunktes sich gegen das Repair-Café ausgesprochen habe. Es ist noch nicht lange her, da musste der Bezirk froh sein, dass der Eigentümer den Mietvertrag überhaupt verlängert hatte. „Als Mieter müssen wir auf die Belange des Eigentümers Rücksicht nehmen“, erklärt Mückisch. Das Ersatzangebot des Bezirks im Maria-Rimkus-Haus hatte das Team vom Repair-Café abgelehnt. „Wir haben uns die Möglichkeiten im Foyer der Einrichtung angeschaut. Hier kann man aus Platzgründen kein Repair-Café durchführen“, sagt Büttner. „Wir sind enttäuscht und traurig, dass unser Repair-Café im Bezirk nicht weitergeführt werden kann.“

Am Montag, 9. Juli, 18 bis 21 Uhr, findet das Repair-Café zum letzten Mal im Bahnhof Lichterfelde West, Hans-Sachs-Straße 4d, stat. Anmeldungen unter Telefon 0157/81 69 46 34, E-Mail: repaircafe@bastler-beutel.de.

Autor:

Karla Rabe aus Steglitz

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