Bürgermeisterin Angelika Schöttler besucht Künstler im Bezirk
Mariendorf. Bürgermeisterin Angelika Schöttler macht zurzeit einen Streifzug durch Künstlerateliers des Bezirks und hat den Berliner-Woche-Reporter Horst-Dieter Keitel eingeladen, sie auf dieser Tour zu begleiten und in lockerer Folge darüber zu berichten. Als Erste war kürzlich die Malerin Clarissa Schweiger in Mariendorf an der Reihe.
Die Künstlerin lebt mit Mann und zwei Hunden in einem vor Gemälden, Staffeleien, Farbtuben und Pinselbatterien geradezu überquellenden Wohnatelier am Mariendorfer Damm. Besucher finden sich auf dem ersten Blick sozusagen in einem vorwiegend mit Ölfarben auf Leinwand gemalten Zoo wieder. „Das ist ja ein tierisch spannendes Erlebnis“, so der erste Kommentar der sichtlich beeindruckten Bürgermeisterin. Die beiden Frauen finden sofort den „richtigen Draht“ und verstehen sich bestens.
Tiere aller Art sind die bevorzugten Motive der Malerin Clarissa Schweiger. Beispielsweise begrüßen Eisbären neben Nashörnern die Betrachter, Füchse sagen Raben guten Tag und Schweine suhlen sich unter Beobachtung von Eseln. Die unübersehbare Hauptrolle auf Schweigers Palette spielt aber der immer wiederkehrende Vogel Strauß. Unzählige Male und in unterschiedlichen Posen hat sie die Straußenvögel auf Leinwand gebannt. Die Künstlerin erzählt, dass sie oft auf Straußenfarmen im Brandenburgischen unterwegs sei, die Tiere beobachtet, studiert und mit Kohle auf Papier skizziert. Diese Skizzen werden dann im Atelier in Gemälde umgesetzt. „Am meisten faszinieren mich die großen Augen auf den langen Hälsen“, sagt Schweiger und erklärt, dass Augen auch der Ausgangspunkt ihrer Maltechnik überhaupt seien. „Ich male grundsätzlich immer zuerst die Augen und anschließend alles andere rundum“, so die gelernte Drogistin, die Anfang der 1990er-Jahre über einen Tuschkasten ihrer Tochter zur Malerei fand, Feuer fing, den Weg zur Kunst über die Volkshochschule (VHS) fortsetzte und nicht mehr losgekommen ist. Heute kann Schweiger auf eine Unzahl von Ausstellungen verweisen, gibt inzwischen selbst Malunterricht, ist unter anderem an exponierter Stelle in den Künstlergruppe „Frauen und Kunst“ sowie „Kirche und Kunst“ aktiv und sagt selbstbewusst: „Ich vertrete die nicht-akademischen Maler im Bezirk.“
Damit ist die Neugier der Bürgermeisterin endgültig geweckt. Und schon sitzen die beiden Damen wie zwei alte Freundinnen einträchtig auf dem Sofa und gleichen ihre Termine der kommenden Wochen und Monate ab. Bei einigen Aktionen,Veranstaltungen, Vernissagen oder Finissagen möchte Angelika Schöttler unbedingt dabei sein. Das dürfte die Popularität der Frauen in der bezirklichen Kunstszene künftig sicherlich steigern. Besser konnte der Besuch für Clarissa Schweiger wohl kaum laufen. HDK
Autor:Horst-Dieter Keitel aus Tempelhof |
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