Der Mariendorfer Traber Peter Kwiet feiert Berufsjubiläum
Egal, ob Regen, Hagel oder Schnee: Der zwölfmalige Mariendorfer Champion sitzt Tag für Tag im Sulky und ans Aufhören denkt er nicht einen Moment. Warum auch? "Ich habe den schönsten Job der Welt und so lange es gesundheitlich geht, mache ich weiter", sagt der Pferdefachmann, der längst zu einer Legende geworden ist. 4359 Rennen und zehn Millionen Euro Preisgeld hat "Kwiete", wie ihn alle Kollegen und Fans nennen, mit seinen Trabern bisher gewonnen.
Am 1. Oktober 1954 - zu einer Zeit also, als nahezu alle seiner heutigen Gegner noch nicht einmal geboren waren - begann der damals 14-jährige Teenager seine Ausbildung auf der Derby-Bahn in Mariendorf. Seitdem hat Peter Kwiet, wenn man alle im Training und im Rennen zurückgelegten Kilometer zusammenrechnet, im Sulky seiner Pferde mehr als 400 Mal die Erde umkreist. "Das ist irgendwie schon ein bisschen verrückt", schmunzelt der Altmeister. "Wir Trabrennsportler fahren unser ganzes Leben lang immer nur im Kreis herum."
Man kann seinen Worten nur zustimmen - ein wenig Verrücktheit gehört offenbar dazu. Denn während die meisten seiner Altersgenossen ein beschauliches Rentnerdasein führen, klingelt bei Kwiet, der mit seiner Frau Renate nur ein paar Schritte von seiner geliebten Rennbahn entfernt im Floningweg lebt, jeden Morgen pünktlich um 4 Uhr der Wecker. Dann heißt es: Raus aus den Federn, rein in den Stall und Pferde füttern! Dem Profi macht es nichts aus: "Ich habe diesen Rhythmus total verinnerlicht und wenn mich die Traber in der Morgendämmerung mit einem fröhlichen Wiehern begrüßen, dann weiß ich, wofür sich die viele Arbeit lohnt!"
Autor:Heiko Lingk aus Marienfelde |
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