"Eine unendliche Geschichte"
S-Bahnhof Marienfelde und sechs U-Bahnstationen ohne Aufzüge

Wer auf den Bahnsteig möchte, muss etlichen Stufen überwinden. | Foto: Foto: Schilp
  • Wer auf den Bahnsteig möchte, muss etlichen Stufen überwinden.
  • Foto: Foto: Schilp
  • hochgeladen von Susanne Schilp

133 S-Bahnhöfe gibt es in Berlin, sieben haben bis heute keinen Aufzug. Dazu gehört die Station Marienfelde. Das ärgert den CDU-Abgeordneten Christian Zander. Er spricht von einer „unendlichen Geschichte“.

Vor acht Jahren habe die Bahn den Bezirksverordneten mitgeteilt, dass der Haltepunkt zwischen 2016 und 2018 barrierefrei werden soll – im Zuge der Baumaßnahme Dresdner Bahn. Dann hieß es, eine Grunderneuerung inklusive Fahrstuhl stehe in den Jahren 2021-23 auf dem Programm. Nun fragte Zander erneut nach. Die Antwort der Bahn: Einen konkreten Zeitplan gebe es „aufgrund des frühen Planungsstadiums“ noch nicht. Auf jeden Fall solle die Inbetriebnahme der Dresdner Bahn abgewartet werden, die voraussichtlich im Jahr 2025 erfolgt. Ein Umbau der Marienfelder Station würde ansonsten das Gesamtvorhaben Dresdner Bahn verzögern.

Christian Zander kommentiert die ernüchternde Auskunft: „War der Bau der Dresdner Bahn zuvor noch Anlass für die barrierefreie Grunderneuerung des Bahnhofs Marienfelde, ist er plötzlich ein Hinderungsgrund. Das soll mal jemand verstehen.“

Wie sieht es bei der U-Bahn aus? Von den 175 Stationen haben mehr als 30 noch keine Aufzüge. Obwohl das bundesweite Personenbeförderungsgesetz vorschreibt, dass bis Ende des Jahres alle Bahnhöfe barrierefrei sein müssen, wird die BVG dieses Ziel laut eigener Aussage nicht erreichen. Von der Verzögerung betroffen sind auch die Haltepunkte Platz der Luftbrücke, Alt-Tempelhof, Westphalweg, Bayerischer Platz, Yorkstraße und Rathaus Schöneberg. Die Verkehrsbetriebe streben an, sämtliche ausstehenden Aufzüge in der Stadt bis 2024 fertigzustellen.

„Wenn man mehr Menschen dazu bewegen möchte, auf den Öffentlichen Nahverkehr umzusteigen dann muss man ihn für alle attraktiv und nutzbar machen. Obwohl seit vielen Jahren angemahnt, hat man viel zu spät mit dem Bau von Aufzügen begonnen“, kritisiert Zander.

Immerhin will die BVG im kommenden Herbst das Pilotprojekt „Alternative barrierefreie Beförderung“ erproben, zunächst auf den U-Bahnlinien 5 und 8. Die Idee: Wenn ein Aufzug defekt ist, dann können die Kunden einen Shuttle-Bus anfordern, der sie zur nächsten barrierefreien Station bringt. Ab 2023 soll das dann auf sämtliche U-Bahnhöfe ausgeweitet werden.

Autor:

Susanne Schilp aus Neukölln

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

29 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 825× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 814× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 510× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.003× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.895× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.