Der Senat hat entschieden
Flüchtlingsunterkunft im Murtzaner Ring wird gebaut

Der Senat hat entschieden. Im Murtzaner Ring 68 entsteht eine modulare Unterkunft für Geflüchtete und Asylsuchende (MUF).

Der Komplex soll aus drei Häusern mit sechs Geschossen bestehen und 400 Menschen Platz bieten. Darüber informierte Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) am 7. Juni die Anwohner in einem offenen Brief. Pohle erklärte den Bewohnern, dass die Häuser aus verschiedenen Modulen zusammengesetzt werden und dem Straßenverlauf folgen werden. Es soll auch ausreichend Abstand zu anderen Bauwerken eingehalten werden, so dass „Nachbargrundstücke von dem Bauvorhaben nicht beeinflusst werden.“ In den geplanten Gebäuden soll es Wohnungen für bis zu zehn Personen geben. Zur Zeit finden Prüfungen über den Baugrund und zum Lärmschutz statt. Baubeginn ist Anfang kommenden Jahres vorgesehen. Die Bauzeit werde rund ein Jahr betragen, sodass Anfang 2020 die Gebäude bezogen werden könnten.

Mit keinem Wort geht die Bürgermeisterin auf die Proteste und die Unterschriftensammlung gegen die Unterkunft im Vorfeld ein. Sie ist unter der Bevölkerung umstritten. Über 700 Unterschriften wurden gesammelt, eine Bürgerinitiative gegründet. Hauptgrund für die ablehnende Haltung ist die erst Mitte 2017 in unmittelbarer Nähe fertiggestellte Unterkunft für rund 450 Flüchtlinge an der Paul-Schwenk-Straße. Sie liegt nur wenige Hundert Meter von der künftigen MUF entfernt. Die Anwohner befürchten, dass der Stadtteil nicht so viele Flüchtlinge verkraften kann. Durch eine weitere MUF verbessere sich sicher nicht die Lebensqualität. Außerdem gibt es im unmittelbaren Wohnumfeld schon jetzt nicht genügend Plätze in Kitas und Schulen. Die Situation könne sich nur noch verschlechtern. 

Das Bezirksamt hatte nach Bekanntwerden der Senatspläne gefordert, dass am Murtzaner Ring eine kleinteiligere Bebauung umgesetzt wird. Nach Informationen der Bürgermeisterin sollen die drei Gebäude für fünf Jahre nur als Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete und Asylsuchende genutzt werden. Im Anschluss sollen sie auch als normale Wohngebäude dienen.

Keine Aussage trifft die Bürgermeisterin in ihrem Brief darüber, ob es Geld für die Entwicklung der Infrastruktur geben wird. Neben Kitas, Schulen und Freizeitangeboten fehlen am Murtzaner Ring auch Einkaufsmöglichkeiten. KT

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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