Aus Paletten oder Abfallholz
Alexandr Gusev bastelt Spielgeräte für Abenteuerspielpätze

Die Windmühle auf dem Abenteuerspielplatz hat Aleksandr Gusev zum Beginn der Ferien gerade fertig gestellt.  | Foto: Klaus Teßmann
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Pünktlich zum Start in die Sommerferien haben die beiden Abenteuerspielplätze neue Spielgeräte bekommen.

Auf dem Spielplatz in Marzahn West in der Ahrensfelder Chaussee treibt ein Piratenfloß durch das Sand-Meer. Auf dem Umweltspielplatz Marzahn Nord an der Alpha II in der Eichhorster Straße drehen sich die Windmühlenflügel lustig im Wind. Sie haben schon ihre erste Belastungsprobe überstanden. Der starke Wind im Juni hat ganz schön an den Flügel gezogen.

Entworfen und gebaut wurden die neuen Spielgeräte von Aleksandr Gusev, der seit 1. März 2017 beim Verein Spielplatzinitiative Marzahn arbeitet. Deren Vorsitzender, Mattias Bielor, ist froh über diesen Mitarbeiter. „Er hat ein goldenes Händchen“, sagt Bielor. Aus Abfällen bastelt er Spielzeug für die Kinder.

Aleksandr Gusev, den alle im Verein „Puschkin“ nennen, weil er an den russischen Dichter Alexander Puschkin erinnert, kam vor 15 Jahren aus Kasachstan nach Berlin. Eigentlich ist er Elektriker. Sein Berufsabschluss ist zwar anerkannt, doch eine feste Arbeit hat der 60-Jährige nicht gefunden. Vom Arbeitsamt wurde er vor über einem Jahr an die Spielplatzinitiative vermittelt. Inzwischen arbeitet Puschkin im Bundesfreiwilligendienst auf den Abenteuerspielplätzen.

„Die Holzarbeiten habe ich mir von meinem Vater abgekuckt“, sagt Gusev. Der war Tischler und hat ihm viel beigebracht. „Und mein Enkel bringt mich immer auf neue Ideen“, erklärt er voller stolz. Und so sind auf den beiden Spielplätzen in den vergangenen Monaten viele Spielgeräte entstanden.

Vor der Station Alpha II drehen sich nicht nur die Flügel der Mühle. Dort steht eine Laube, ein Pavillon, ein Karussell, eine Lok aus Holz mit vielen Wagen und zwei Wippen. „Ich möchte etwas Gutes für die Kinder tun“, erklärt Gusev. Er ist voller Ideen. Auch sein nächstes Projekt steht schon fest. Im Internet sucht er sich dann Vorbilder, Bauanleitungen oder Ansichten von Originalen. „Im Internet finde ich immer gute Sachen, die ich auch nachbauen kann.“

Als nächstes Projekt soll eine Rakete in Marzahn-Nord starten. Die Startplattform ist schon zu sehen. „Die Rakete soll etwas höher als zwei Meter werden. Sie soll zwei Etagen bekommen. An der Seite soll die Rampe stehen. Auch eine Rutsche ist geplant, damit die kleinen Kosmonauten die Rakete auch wieder verlassen können. Doch die Rutsche bereitet dem Baumeister noch Sorgen. Aus Holz kann er sie nicht bauen, also sucht er nach anderen Materialien.

„Aleksandr Gusev baut alles aus alten Paletten oder Abfallholz“, erklärt  Mattias Bielor. „Er verwendet alte Schrauben und Nägel, auch alte Scharniere werden für die Türen und Fenster aufgearbeitet.“ Der Verein wird auch von der Berliner Baustoffversorgung Gerhard Borchart unterstützt.

Weitere Informationen zu den Abenteuerspielplätzen in Marzahn gibt es auf www.spielplatzinitiative.de

Autor:

Klaus Teßmann aus Prenzlauer Berg

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