Stoffe und Gummibänder gesucht
Der Kieztreff West näht und verteilt Gesichtsmasken an Nachbarn im Viertel

Carmen Thran näht im Stadtteilzentrum Marzahn-West Schutzmasken für Anwohner.  | Foto: hari
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  • Carmen Thran näht im Stadtteilzentrum Marzahn-West Schutzmasken für Anwohner.
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  • hochgeladen von Harald Ritter

Masken werden zum Schutz vor dem Corona-Virus vielfach gebraucht. Da die Hersteller nicht ausreichend nachliefern können, nähen Freiwillige, wie auch im Kieztreff West.

Einfache Leinentücher werden dabei auf Größe zurechtgeschnitten, gefaltet und mit Gummibändern versehen, um die Masken am Kopf befestigen zu können. Durch die Masken wird am oberen Ende zusätzlich ein Draht gezogen. „Dadurch soll verhindert werden, dass durch den nach oben dringenden Atem Brillen beschlagen werden“, sagt Carmen Thran.

Thran leitet im Kieztreff West, Ahrensfelder Chaussee 126, ehrenamtlich die sogenannte Kreative Stärkungsgruppe. Diese Gruppe wurde im Kieztreff gebildet, um Frauen mit Problemen wie Einsamkeit durch kreative Handarbeiten zusammenzuführen und durch die gemeinsame Arbeit wieder Mut zu machen.

„Wir haben unsere Arbeit umgestellt, nachdem der Treff geschlossen werden musste und wir merkten, dass der Bedarf an solchen Masken groß ist und wahrscheinlich weiter wachsen wird“, erläutert Thran. Sie selbst näht die Masken im Kieztreff zusammen. Die Einzelteile werden in Heimarbeit von weiteren zwei Frauen zurechtgeschnitten.

Die Masken für die Erwachsenen bestehen aus einem reinweißen Leinenstoff. Für die Kinder werden sie aus Stoff mit bunten Mustern genäht. „Dadurch kann man die beiden Größen auf den ersten Blick unterscheiden“, erklärt Thran. Das Material muss jedenfalls Leinen sein, damit die Masken bei mindesten 60 Grad gewaschen werden können, um mögliche Viren abzutöten.

Das Material hat der Kieztreff von Anwohnern gespendet bekommen und gibt sie auch an Anwohner im Viertel weiter. Die Frauen schaffen es, pro Tag rund 20 solcher Masken zu fertigen. Dabei handelt es sich ausdrücklich nicht um „Schutzmasken“. Der Begriff ist gewerblich hergestellten Masken für das Gesundheitswesen vorbehalten, die auch den Träger vor Viren schützen. Die selbst gefertigten Masken verhindern, dass deren Träger andere Menschen mit dem Virus ansteckt.

„Die Frauen nähen, solange der Vorrat reicht“, sagt Bärbel Kramer, Leiterin des Kieztreffs des Vereins „Kiek in“. Es sei aber aber abzusehen, dass der Vorrat an Material ausgehe, vor allem bei den Gummibändern. Deshalb brauche der Kieztreff hierfür erneut Spenden. Die Stoffspenden können – mit dem entsprechenden Sicherheitsabstand – am Kieztreff abgegeben oder einfach an die Türklinke gehängt werden.

Weil der Kieztreff wegen Corona geschlossen ist, gibt es auch keine Möglichkeit, ein warmes Mittagessen vor Ort einzunehmen. Der Koch des Kieztreffs, Uwe Brückner, bereitet aber täglich ein warmes Mittagessen zu. Es kann, unter Berücksichtigung des Corona-Sicherheitsabstandes, an der Tür in Empfang genommen und Angehörigen von Risikogruppen auch geliefert werden. Ein Speiseplan hängt an der Tür. Bestellungen werden von Mo bis Fr von 9 bis 12 Uhr unter ¿93 66 33 88 entgegengenommen. Unter dieser Nummer können sich auch Anwohner melden, die Schutzmasken benötigen.

Mehr Informationen dazu gibt es im Internet auf kiekin.org.

Carmen Thran näht im Stadtteilzentrum Marzahn-West Schutzmasken für Anwohner.  | Foto: hari
Koch Uwe Brückner bereitet im Kieztreff Marzahn-West warme Mahlzeiten vor, die sich Senioren abholen könnnen.  | Foto: hari
Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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