Raus aus dem Milieu
Jobcenter unterstützt Prostituierte bei der Suche nach einer anderen Arbeit

Im Jobcenter werden Prostituierte bei der Suche nach einer anderen Arbeit individuell beraten.  | Foto: hari
  • Im Jobcenter werden Prostituierte bei der Suche nach einer anderen Arbeit individuell beraten.
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Das Jobcenter Marazhn-Hellersdorf unterstützt Prostituierte beim Ausstieg aus dem Milieu. Es arbeitet dabei eng mit der Interessenvertretung der Frauen, Hydra, zusammen.

Prostitution ist in Deutschland nicht verboten, sondern unter Einhaltung bestimmter Bestimmungen erlaubt und als Tätigkeit gesetzlich geregelt. Viele Prostituierte gehen aber ihrer Tätigkeit nicht freiwillig oder aus einer Notlage heraus nach. Den gesellschaftlichen Normen entspricht eine solche Tätigkeit aber nicht. Deshalb unterstützen Einrichtungen wie das Jobcenter Frauen auch beim Ausstieg aus ihrem Milieu. Ziel ist, eine andere Art von Tätigkeit aufzunehmen, um den Lebensunterhalt zu verdienen, und Frauen eine neue Lebensperspektive zu schaffen.

Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg erfasst zentral für das gesamte Land Berlin die Prostituierten. Das dortige Ordnungsamt stellt die gesetzlich vorgeschriebene Meldebescheinigung aus und das Gesundheitsamt führt die Pflichtberatung durch.

Des Weiteren werden die Prostituierten von bezirklichen Zentren für sexuelle Gesundheit und Familienplanung wie dem beim Gesundheitsamt Marzahn-Hellersdorf, Janusz-Korczak-Straße 32, unterstützt. Es bietet freiwillige, anonyme und kostenlose Beratungen zu sexueller Gesundheit an. Darüber hinaus wird zu vielfältigen Problemlagen Beratung angeboten, von Schwangerschaften bis zu sozialen Nöten.

Statistische Angaben über die Zahl der Prostituierten im Bezirk kann das Gesundheitsamt nicht machen. Es geht davon aus, dass die Prostitution auf vielfältige Weise und an unterschiedlichesten Orten ausgeübt wird. Das kann auf der Straße, in einem Bordell oder bordellähnlichen Betrieb und auch zu Hause, in der eigenen Wohnung sein. Darüber müssen die Prostituierten keine Angaben machen.

Ein spezielles Angebot zum Ausstieg aus der Prostitution bietet das Zentrum für gesundheitliche Beratung nicht. Diese Lücke füllt das Jobcenter in Zusammenarbeit mit Hydra. Deren Mitarbeiterinnen besuchen die Prostituierten an den Orten ihrer Tätigkeit auf und nehmen deren Probleme auf. „Dabei informieren wir auch über die Angebote des Jobcenters“, sagt eine Mitarbeiterin.

Hierzu gehört auch ein Teilausstieg, mit dem sich neue berufliche Möglichkeiten eröffnen. „Beim Jobcenter bekommt jede Ausstiegswillige auf diese Problemlagen spezialisierte Arbeitsberaterin zur Seite gestellt“, erklärt eine Pressesprecherin. Diese helfe auch beim Erstellen von Bewerbungen und Lebensläufen, mit denen sich die Frauen in einem Unternehmen vorstellen können.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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