Rettung für „Laib und Seele“?

Sascha Francois gehört zu den über 50 Freiwilligen, die Lebensmittel für die Ausgabe der Stelle von „Laib und Seele“ an der Schwarzburger Straße vorbereiten. Foto: hari | Foto: hari
3Bilder
  • Sascha Francois gehört zu den über 50 Freiwilligen, die Lebensmittel für die Ausgabe der Stelle von „Laib und Seele“ an der Schwarzburger Straße vorbereiten. Foto: hari
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Marzahn. Das Projekt „Laib und Seele“ der Berliner Tafel hat eine gute Chance, an der Schwarzburger Straße 8/10 langfristig verbleiben zu können. Der Träger der Ausgabestelle, die Evangelisch-lutherische Missionsgemeinde, hat mit der Wohnungsgenossenschaft Felix einen Mietvertrag über fünf Jahre mit Verlängerungsoption ausgehandelt.

Rund 1400 bedürftige Erwachsene und fast 700 Kinder versorgen sich an der Schwarzburger Straße mit günstigen Lebensmitteln. Im Vergleich zum vergangenen Jahr bedeutet dies einen Anstieg um rund 20 Prozent.

Seit Ende 2014 droht jedoch bereits das Ende des soziales Projekts. Damals verkaufte das Bezirksamt das ehemalige Kita-Gebäude an der Schwarzburger Straße 8/10 an die Wohnungsgenossenschaft Felix. Sie kaufte Grundstück und Haus, um Büros, ein Kundenzentrum und eine Gästewohnung für Genossenschaftsmieter einzurichten. Sie erhöhte die Mieten und schloss nur noch Ein-Jahresverträge ab.

Bis zum Sommer dieses Jahres zogen alle Mieter aus. Das Gründerinnenzentrum für Frauen „Hafen“, das den größten Teil einer Haushälfte genutzt hatte, wurde bereits im März 2015 vom Trägerverein aufgelöst. Zuletzt beendete der Verein Kiez für Kids Freizeitsport sein Projekt „Mädchen mobil“. Nur die Ausgabestelle „Laib und Seele“ der Missionsgemeinde blieb. Der Vorstand der Genossenschaft hatte stets erklärt, die Kirchengemeinde gern in den ehemaligen Kita-Flächen halten zu wollen. Doch eine doppelt so hohe Miete kann sie nicht aufbringen. Die Missionsgemeinde will daher rund die Hälfte der bislang genutzten 400 Quadratmeter im Gebäude und 300 der bislang rund 500 Quadratmeter Hoffläche abgeben.

Die Ausgabestelle verlöre dadurch notwendige Flächen, die bisher für die Anlieferung und Lagerung von gespendeten Lebensmitteln genutzt wurden. Alternativ bot die Genossenschaft der Missionsgemeinde eine kleinere Fläche an der Einfahrt zum Grundstück in Erbbaupacht an. Darauf könnte die Gemeinde einen Anbau errichten, um wieder genügend Platz zur Lagerung von Lebensmitteln zu haben. Nach Schätzung des Gemeindevorstandes dürfte er rund 200 000 Euro kosten. „Das Geld werden wir irgendwo akquirieren müssen“, sagt Pfarrer Kisten Schröter. Dennoch ist er optimistisch, den Gemeindevorstand auf der Sitzung im November von dem neuen Vertrag und dem Plan für den Anbau überzeugen zu können. „Das ist unsere einzige Chance, die Ausgabestelle von Laib und Seele langfristig zu erhalten“, pflichtet ihm Frank Bielefeld, Gemeindevorstand und Leiter der Ausgabestelle, bei. hari

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 761× gelesen
WirtschaftAnzeige
JRB DER HEIMWERKER hat alles, was Ihr Weihnachtsfest schöner macht. | Foto: JRB DER HEIMWERKER

JRB DER HEIMWERKER
Alles für Advent und Weihnachten

JRB DER HEIMWERKER hat ein stimmungsvolles und umfangreiches Angebot im Weihnachtsmarkt für Sie, liebe Kunden, zusammengestellt. Im EG. und 1. OG, das Sie bequem mit Rolltreppe oder Aufzug erreichen können, erwartet Sie eine große Auswahl an Weihnachtsdekoration. Christbaumkugeln und Spitzen in vielen Farben und Formen sowie viele Deko-Artikel, Figuren sind in großer Auswahl vorhanden. Das wichtigste ist ein guter Weihnachtsbaumständer und natürlich die Beleuchtung. Wir führen Lichterketten,...

  • Köpenick
  • 27.11.24
  • 782× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 473× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 42.500 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade und Mariendorf. Damit können weitere rund 42.500 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu ermöglichen. Schnell sein...

  • Frohnau
  • 11.12.24
  • 923× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 1.855× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.