Der Bahnhof Ahrensfelde wurde vor 120 Jahren für die Wriezener Bahn eröffnet

Das historische Empfangsgebäude der Wriezener Bahn am Bahnhof Ahrensfelde ist denkmalgeschützt, aber in schlechtem Zustand. | Foto: hari
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  • Das historische Empfangsgebäude der Wriezener Bahn am Bahnhof Ahrensfelde ist denkmalgeschützt, aber in schlechtem Zustand.
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Der Bahnhof Ahrensfelde ist im Bezirk die letzte S-Bahn-Station auf Berliner Boden. Er hat auch einen Regionalbahnsteig, der auf die lange Geschichte des Bahnverkehrs in dieser Region verweist.

Eröffnet wurde der Bahhhof Ahrensfelde vor 120 Jahren am 1. Mai 1898. Die  Bahnhofsgebäude von damals sind bis heute zum Teil erhalten. Darunter ist das alte Emfpfangsgebäude im nördlichen Bereich an der Ahrensfelder Chaussee und diverse Nebengebäude. Sie stehen alle unter Denkmalschutz, sind aber meist ungenutzt und in einem schlechten Zustand.

Der Bahnhof entstand im Zusammenhang mit der Wriezener Bahn. Geplant war eine Eisenbahnverbindung von Berlin über Wriezen im Barnim bis zum damaligen Königsberg in der Neumark. Das Städtchen heißt heute Chojna und liegt in Westpolen.

Die Strecke zwischen Lichtenberg-Friedrichsfelde und Werneuchen wurde als Teilstrecke der Bahn in die Neumark 1898 in Betrieb genommen. Zuvor bekam jede daran gelegene Ortschaft einen Bahnhof. Sie sollte zur Bewältigung des wachsenden Güterverkehrs und auch Personenverkehrs in dem Großraum dienen. Neben Ahrensfelde bekam unter anderem auch Marzahn einen Bahnhof. 1903 wurde als Endhaltepunkt in Berlin ein Bahnsteig im Schlesischen Bahnhof eröffnet und unter anderem ein Haltepunkt am Marzahner Magerviehof eingerichtet.

Der Bahnhof lag niemals auf dem Gebiet von Ahrensfelde, sondern ursprünglich auf Gelände des Gutes Falkenberg. Auch nach der Bildung von Groß-Berlin 1920 behielt er aber seinen Namen. 1938 wurde die Wriezener Bahn bis Werneuchen in den Berliner Vororttarif einbezogen, unter anderem weil es dort eine Fliegerschule gab. Es war sogar die Umrüstung auf elektrischen S-Bahn-Betrieb bis dorthin vorgesehen, was der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verhinderte.

Nach Zerstörungen von Gleisanlagen während des Krieges konnte die Verbindung zwischen Berlin und Werneuchen im November 1945 wieder aufgenommen werden. Ab August 1947 fuhren die Züge sogar bis Wriezen, der Personenverkehr wurde aber 1949 endgültig eingestellt.

Mit den Planungen für die Großsiedlung Marzahn bekamen in den 1960er Jahren die S-Bahn-Pläne wieder Aufwind. 1976 wurde Marzahn und 1980 Ahrensfelde Endhaltepunkt für die Berliner S-Bahn. Hier blieben die Bahnhofsgebäude und ein Regionalbahnsteig erhalten. Der Marzahner Regionalbahnsteig wurde dagegen vollständig abgebaut.

Im Zusammenhang mit der Großsiedlung entstand auch die lange Fußgängerbrücke, die zu den Bahnsteigen führt sowie Marzahn-Nord mit Marzahn-West verbindet. Über deren Aussehen und Zustand gibt es seit vielen Jahren Klagen seitens Anwohnern und Fahrgästen. In diesem Zusammenhang brachte der CDU-Abgeordnete Thomas Pfeiffer im März einen Antrag in die Bezirksverordnetenversammlung ein, das Bezirksamt solle in geeigneter Weise auf 120 Jahre Wriezener Bahn aufmerksam machen. Angesichts der Kürze der Zeit war das zum runden Jubiläum nicht mehr möglich. „Mir geht es darum, dass der Blick wieder auf den Bahnhof fällt und sich langfristig etwas verbessert“, erklärt er.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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