Kästners "13 Monate" in der Wallfahrtskirche Buckow

Die barocke Kanzel mit der Pilgermuschel zeugt von der großen Geschichte der Wallfahrtskirche. | Foto: TV Westhavelland
2Bilder
  • Die barocke Kanzel mit der Pilgermuschel zeugt von der großen Geschichte der Wallfahrtskirche.
  • Foto: TV Westhavelland
  • hochgeladen von Michael Vogt

Der Ort ist gut gewählt: Wenn am 4. Mai das Berliner Gitarrenduo Walter Thomas Heyn und Karin Leo den Gedichtzyklus "Die 13 Monate" von Erich Kästner musikalisch untermalen werden, bietet die Wallfahrtskirche Buckow in Nennhausen dafür eine ideale Kulisse.

"Es tickt die Zeit, das Jahr dreht sich im Kreise..." - diese ersten Worte Kästners im Zyklus passen symbolhaft zum Wallfahrtsort, der 1341 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Zeit scheint tatsächlich greifbar in den alten Mauern. Sie zeugen vom Aufstieg der Wallfahrtskirche im Mittelalter und von ihrem Niedergang nach der Reformation im Jahre 1539. Der Dreißigjährige Krieg und der schwedische Einfall nach der Schlacht von Fehrbellin 1675 hinterließen ihre Spuren. Letzterer ist sogar durch einen Eintrag des damaligen Pfarrers im Messbuch dokumentiert. Die Regentschaft des Großen Kurfürsten brachte hingegen ein neues Dach, barocke Fenster und eine Gruft vor dem Ostgiebel. In der Neuzeit bedrohen weniger Kriege als vielmehr die fehlende Gemeinde und leere Kassen das imposante Bauwerk norddeutscher Backsteingotik. Der eigens zu dessen Rettung gegründete Förderverein konnte bisher den Verkauf abwenden und den einzigartigen Ort mit kulturellen Events neu beleben. Das Gitarrenkonzert mit Lesung am Sonntag, 4. Mai, findet zum Beispiel im Rahmen der Havelländischen Musikfestspiele statt. Es bildet den Auftakt zum Buckower Wallfahrtssommer, einer ganzen Reihe von Konzerten, Vorträgen und Lesungen, die alle dem Erhalt der Kirche dienen sollen.

Anfahrt mit dem Pkw über die Bundesstraße B5 durch Spandau nach Nauen. Hinter Selbelang abbiegen auf die L 99 nach Möthlow, dann auf der L 991 nach Nennhausen. Regionalzüge fahren alle zwei Stunden ab Berlin Hauptbahnhof in Richtung Rathenow. Die Fahrtzeit nach Nennhausen beträgt knapp 50 Minuten.

Wallfahrtskirche Buckow, Buckower Dorfstraße 4, 14715 Nennhausen (OT Buckow), Führungen auf Anfrage bei den Kirchenhütern Familie Steck unter 033878 601 64. Kartenbestellung fürs Konzert unter 033237 859 63 (Vorverkauf 14 Euro, Abendkasse 18 Euro). Weitere Informationen unter http://asurl.de/nwy.
Michael Vogt / mv
Die barocke Kanzel mit der Pilgermuschel zeugt von der großen Geschichte der Wallfahrtskirche. | Foto: TV Westhavelland
Die erste urkundliche Erwähnung der Wallfahrtskirche Buckow stammt aus dem Jahr 1344. | Foto: TV Westhavelland
Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 235× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 997× gelesen
WirtschaftAnzeige
Einstiegstüren machen Baden und Duschen komfortabler. | Foto: AdobeStock

GleichWerk GmbH
Seniorengerechte Bäder und Duschen

Seit März vergangenen Jahres ist die Firma GleichWerk GmbH in Kremmen der richtige Partner an Ihrer Seite, wenn es um den Innenausbau Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung geht. Darüber hinaus bietet das Unternehmen auch seine Dienste für Hausverwaltungen an. Geschäftsführender Inhaber des Fachbetriebs ist Dennis Garte, der nach jahrelanger Berufserfahrung den Schritt in die Selbstständigkeit wagte, wobei er über ein großes Netzwerk an Kooperationspartnern sowie angesehenen Handwerksfirmen verfügt....

  • Umland Nord
  • 04.12.24
  • 651× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 1.141× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 2.030× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.